Traditionen und Bräuche geben ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit. Sie sind wichtig für den Zusammenhalt der Menschen. Genau diese Werte sind heute, in Zeiten der Unruhe und Unsicherheit, von besonders großer Bedeutung für jeden Einzelnen. Mit seinem neuen Programm setzt das Ensemble einen Schwerpunkt auf Traditionen. Es ist eine schöne Gewohnheit geworden, dass „Chorisma“ in der Adventszeit ein Weihnachtsprogramm für seine Gäste in der Siechenhauskapelle Neuruppin vorbereitet. Zum 15. Mal wird der Chor dort ein A-cappella-Weihnachtsprogramm aufführen.
„Es ist ein Ros entsprungen“, so beginnt die erste Textzeile eines der bekanntesten traditionellen Weihnachtslieder. Der Ursprung des kirchlichen Liedes ist in der Mitte des 16. Jahrhundert in Deutschland zu finden. Vielen ist die Fassung von Michael Preatorius bekannt.
Der junge norwegische Musiker Ola Gjeilo hat das traditionelle Stück hervorgeholt und nordische Klänge eingefügt. Nach seinem Kompositionsstudium in Oslo und London lebt und arbeitet er zur Zeit in New York. Neben Chorwerken komponiert er Klavierstücke und verbindet immer wieder geschickt und einfühlsam Tradition und Moderne mit dichten Klangteppichen. So auch in dem Lied „Ubi caritas“ („Wo Liebe ist“), dessen Text aus einer Handschrift aus dem Kloster St. Gallen aus dem 8. Jahrhundert überliefert ist. In einem schlichten Latein fordert der Text zur Nächsten- und Gottesliebe auf. In einer Übersetzung heißt es: „Ohne die Liebe befindet man sich in der Dunkelheit, sie ist das höchste Geschenk, sie erfüllt das alte und das neue Gesetz. Liebe verbindet, wo sie nicht ist, herrscht Trennung.“ Beeinflusst von der Tradition der Gregorianik hat Ola Gjeilo 1999 diesen alten Text für Chor neu vertont. In der mittelalterlichen Siechenhauskapelle kommen am 2. Advent diese traditionellen Texte in den angenehm harmonischen Vertonungen der Neuzeit zu Gehör.
„Die Zuschauer dürfen sich auf ein sehr abwechslungsreiches Programm freuen, das trotzdem einen roten Faden hat und auf die Weihnachtszeit einstimmt.“ so der Sänger Tobias Semmler. „Ich freue mich besonders auf das Stück ,Adventi ének’. Das gehört für mich seit vielen Jahren traditionell zur Adventszeit.“ Der Komponist dieses geistlichen Liedes ist der Ungar Zoltán Kodály. Ihm gelingt eine emotional berührende und musikalisch mitreißende Komposition des Wechselgesanges, der traditionell an den letzten Adventstagen vor dem Heiligen Abend gesungen wird.
Mit Vertonungen der Lieder „Es kommt ein Schiff geladen“, „Schlaf wohl du Himmelsknabe“ und „Maria durch ein Dornwald ging“ werden traditionelle Weihnachtslieder zu hören sein.
Wer beim Konzert in der Siechenhauskapelle nicht dabei sein kann, hat die Möglichkeit das neue Weihnachtsprogramm des Kammerchores Chorisma am Freitag, dem 8. Dezember, um 19 Uhr in der Dorfkirche Stöffin zu hören. WSDer Eintritt zu den Konzerten in der Siechenhauskapelle Neuruppin und der Dorfkirche Stöffin ist frei. Der Chor freut sich über Spenden für die Chorarbeit.
Für das Konzert in der Siechenhauskapelle wird um Reservierung gebeten: 0178/4527462, auch WhatsApp oder E-Mail: