Die lustigen und doch den Realitäten nahekommenden Zeichnungen von Lucia Zamolo sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Buch auf exakter wissenschaftlicher Grundlage steht und in sehr verständlicher anschaulicher Sprache faktenreich informiert. Das Zeitalter der Saurier wird vorgestellt, ihre Lebensweise als Raubtier oder Pflanzenfresser erklärt. Wieso kann ein Stegosaurier (das ist der mit den Kacheln auf dem Rücken) gar nicht gegen einen Tyrannosaurus Rex gekämpft haben? Wie entstehen Fossilien überhaupt, wie wird man Dino-Forscherin und verbringen die dann den ganzen Tag mit Ausgrabungen, im Museum, im Labor oder am Schreibtisch? Bis heute werden jährlich neue Dinosaurierarten gefunden. Wer sie entdeckt, darf ihnen den wissenschaftlichen Namen geben. Oft werden sie nach den Fundorten benannt, mitunter erhalten sie auch lustige Namen wie Bambiraptor oder Dracorex hogwartsia.
Sue Hendrickson hatte sich als Kind bereits für besondere Dinge auf dem Boden interessiert, zum Beispiel Vogelfedern, Tannenzapfen, Schneckenhäuser, später tauchte sie nach versunkenen Schätzen, sammelte Bernstein, grub nach Fossilien. Im Sommer 1990 entdeckte sie bei einem Streifzug mit ihrem Golden Retriever den versteinerten Wirbel eines Dino-Rückgrates. Als ihr Team mit der Ausgrabung fertig war, hatten sie 224 Knochen des größten und besterhaltenen T-Rex-Skeletts geborgen. Zu Ehren der Finderin wird dieser Saurier, der heute im Naturkundemuseum in Chicago steht, „Sue“ genannt.
Entdeckungen um die Dinos gibt es auf der ganzen Welt, die beiden Autoren stellen die Orte vor, an denen man sich in Deutschland, sogar in Brandenburg, auf die Spuren der Riesen der Urzeit begeben kann. Im Berliner Naturkundemuseum, in dem mehr als 20 000 Fundstücke aufbewahrt werden, begrüßt übrigens „Oskar“ die Besucher. Er ist das höchste aufgebaute Dinosaurierskelett der Welt und 26 Meter lang. rvGrüling, B.; Zamolo, L.: Ein T-Rex namens Sue. Klett Kinderbuch, 2022.