Vorausgegangen war eine interne Fachtagung der SPSG, durch die die erstaunliche Formen- und Materialvielfalt der Dekorationsform „Grotte“ deutlich wurde. Neben den genannten Beispielen finden sich grottierte Wandoberflächen, deren Verzierungen aus Glas, Muscheln, Mineralien und vielen anderen kostbaren Materialien bestehen, unter anderem im Turmkabinett und im Muschelsaal des Schlosses Rheinsberg, in den Scherbenkabinetten im Neuen Palais und in den Grotten des Nordischen Gartens im Park Sanssouci. Aus wilhelminischer Zeit sind weiter die Muschelgrotten unterhalb der Jubiläumsterrasse vor dem Orangerieschloss sowie die aufwendigen Ergänzungen des friderizianischen Grottensaals im Neuen Palais zu nennen.
In der Publikation, die unter Federführung von Dr. Ute Joksch, Restauratorin für Architekturfassung und Wandbild der Abteilung Restaurierung der SPSG, entstand, werden nicht nur die neuesten Erkenntnisse der kunsthistorischen, naturwissenschaftlichen und restauratorischen Forschung zum Bestand und zur Werktechnologie vorgestellt. Daneben gibt es auch einen Einblick zu den bisherigen Erfahrungen bei der Konservierung und Restaurierung dieser empfindlichen Wandgestaltungen. Der Band richtet sich sowohl an das Fachpublikum als auch an interessierte Liebhaber der preußischen Schlösser und Gärten. WS„Künstliche Grotten des 18. und 19. Jahrhunderts in den preußischen Königsschlössern
Stil | Technologie | Erhaltung“
Herausgegeben von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, bearbeitet von Ute Joksch, 158 Seiten, ISBN 978-3-86732-283-6, Erschienen im Lukas Verlag, Berlin