Diese Anlaufstellen stünden der Migrationssozialarbeit nach dem Landesaufnahmegesetz zur Verfügung. Ebenso können sie aber auch von weiteren Trägern – etwa Vereinen – genutzt werden, die sich um die Beratung und Unterstützung von geflüchteten Menschen kümmern. Hierzu zählen unter anderem der Fachmigrationsdienst und die psychosoziale Beratung. „Es ist zudem geplant, dass Integrationsvermittler und -vermittlerinnen sowie Sozialpädagogen und -pädagoginnen für die Schulen ihren Sitz im jeweiligen Beratungscenter haben werden“, so Alexander von Uleniecki weiter.
Außerdem solle an den Standorten jeweils eine Beratung für die seit Jahresbeginn in Kraft getretene Förderrichtlinie zur Schaffung von Wohnraum vorgehalten werden. Wer Wohnraum für die Unterbringung von Geflüchteten dem Landkreis zur möglichen Anmietung anbieten möchte, könne für eine erforderliche Sanierung der Räume Fördermittel beantragen. Die genauen Standorte für die künftigen Beratungscenter stünden noch nicht fest. „In Wittstock laufen derzeit Verhandlungen zu einem möglicherweise in Frage kommenden Objekt. In Kyritz wird noch nach geeigneten Räumlichkeiten für eine Beratungsstelle gesucht“, so Alexander von Uleniecki. Deshalb sei derzeit noch unklar, wann die Beratungscenter für geflüchtete Menschen in Wittstock und Kyritz eröffnet werden.
Neben sieben Wohnverbünden betreibt der Landkreis OPR aktuell insgesamt acht Übergangswohnheime mit einer Gesamtkapazität von rund 1100 Plätzen. Sie seien vollständig belegt, teilweise sogar überbelegt, heißt es aus dem Landkreis. Erst im September 2023 ging eine neue Unterkunft in Heiligengrabe in Betrieb. Das größte Problem für Geflüchtete ist meist die Sprachbarriere. Das bekommen vor allem die Arztpraxen in der Region zu spüren. „Wir versorgen täglich zunehmend Patienten mit Migrationshintergrund. Die anhaltenden Verständigungsschwierigkeiten machen es uns schwer. Dadurch brauchen wir erheblich mehr Zeit in den Sprechstunden. Eine zentrale Anlaufstelle mit Dolmetscher wäre wünschenswert“, sagt Allgemeinmedizinerin Linda Piskol aus Wittstock. Ein solches Angebot gibt es bereits seit Juli 2023. Genutzt werden kann es nicht nur von Arztpraxen und Gesundheitsämtern, sondern vielen weiteren Einrichtungen – unter anderem sozialen Beratungsstellen, Familienzentren, Frauenhäusern, Landratsämtern, Stadtverwaltungen, Jugendämtern, Schulämtern oder Polizeidirektionen.
Eingerichtet wurde dieser kostenlose Telefon- und Video-Dolmetscherdienst vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV). „Verschiedene Fachstellen nutzen ihn bereits rege“, sagt dazu Alexander von Uleniecki. Allerdings sei dieses Angebot noch weitgehend unbekannt. Das Übersetzen übernimmt die SAVD Videodolmetschen-Gesellschaft in Wien. Mehr als 50 Sprachen hat sie im Portfolio. Nutzer müssen ihren Sitz im Land Brandenburg haben. Das Programm läuft bis Ende 2024. Björn WagenerNäheres zum Dolmetscherdienst und wer ihn nutzen darf unter: www.msgiv.brandenburg.de. Fragen zur Anmeldung oder Technik rund um den Dolmetscherdienst unter E-Mail: brandenburg@savd.at.
Fragen zum Inhalt der Dolmetscherdienstleistung unter E-Mail: dolmetscherprogramm@msgiv.