Ganz vorn dabei: die Straße von Wulfersdorf nach Tetschendorf („die Löcher sind so doll, dass sich schon das Lenkgetriebe verabschiedet hat“); die Dorfstraße in Wulfersdorf („absolute Katastrophe“) und die Straße von Biesen nach Eichenfelde. Genannt werden unter anderem auch die Straßen Richtung Rheinsberg, der Kreisel Kyritzer Straße, Berlinchen Richtung Dranse und Sewekow, Schweinrich-Alt Lutterow, Wittstock-Zootzen, die Ortsdurchfahrten in Blandikow oder Papenbruch, die Haßlower Zufahrten und noch einige mehr. Die Liste ist lang.
„Alle Straßenmeistereien des Landesbetriebes Straßenwesen sind derzeit unterwegs und reparieren Schlaglöcher“, sagt Sprecher Steffen Streu. Der stete Wechsel von Plus- und Minusgraden – verbunden mit viel Regen und Schnee – habe die Löcher anwachsen lassen. Denn die Feuchtigkeit gefriert und lässt den Asphalt brüchig werden. Betroffen seien Landes- und Bundesstraßen. Da nicht überall gleichzeitig gearbeitet werden kann, könne es auf einigen Abschnitten zu Geschwindigkeitsbeschränkungen mit dem Hinweis auf Straßenschäden kommen.
Deckenerneuerungen seien in diesem Jahr auf der B 189 und der B 103 im Bereich Pritzwalk geplant. Die Termine dafür stünden jedoch noch nicht fest.
In den Kommunen in OPR und der Prignitz steht das Beseitigen von Schlaglöchern ebenfalls auf der Agenda. „Schäden an Straßen werden durch das Fachamt aufgenommen. Es gibt aber auch Hinweise von Bürgern und Bürgerinnen“, teilt Michaela Ott, Sprecherin der Stadt Neuruppin, dazu mit. Je nach Priorität und Größe der Schadstelle werde die Beseitigung der Schäden vom Stadtservice der Stadtwerke Neuruppin (SWN) oder von einem externen Unternehmen behoben. Geht es bei den Schäden um die Verkehrssicherung, würden sie kurzfristig behoben. Ansonsten werde je nach Priorität und Witterung ausgebessert.
„Natürlich gibt es – wie in allen Kommunen – hin und wieder auch Beschwerden zum Zustand von Straßen“, so Michaela Ott. Kommt es aufgrund eines Schlaglochs zu Schäden am eigenen Auto, werde das dem Versicherer der Stadt, dem Kommunalen Schadensausgleich (KSA), gemeldet. Solche Fälle würden dann im Einzelfall bewertet. Kraftfahrer sollten sich aber keine allzu großen Hoffnungen machen: „Denn für das schadensfreie Führen eines Kraftfahrzeuges ist der Fahrer verantwortlich. Er hat seine Fahrweise immer den Bedingungen anzupassen. Dazu gehört, dass man nicht in Schlaglöcher fährt“, sagt Klaus Kocks, Sprecher des KSA. Demzufolge seien Dritte nicht für das Fehlverhalten des Fahrers verantwortlich zu machen. Die Kommune habe zwar eine Verkehrssicherungspflicht. Dazu gehöre aber nicht, dass sie allgemeine Lebensrisiken ausschließt. Noch eindeutiger sei die Lage, wenn vor Ort ein Schild auf die schlechte Fahrbahn hinweist. „Dann ist die Kommune ohnehin aus der Haftung raus.“ Eine Ausnahme gibt es aber doch: „Wenn die Kommune weiß, dass sich an jener Stelle ein Schlagloch befindet und sie es hätte beheben können, vorsätzlich aber nicht getan hat“, so Kocks. Dieser Nachweis dürfte aber schwer zu erbringen sein. Daher gilt: Auf schlechten Straßen sollten Kraftfahrer immer besonders vorsichtig unterwegs sein. Immerhin stehen in diesem Jahr Sanierungsarbeiten an Straßen an. In der Stadt Neuruppin seien das laut Michaela Ott folgende Projekte: die grundhafte Sanierung der L 167 vom Seedamm bis zur Wittstocker Allee, die Ernst-Toller-Straße, die Schinkelstraße im Abschnitt zwischen B 167 und August-Bebel-Straße sowie der Fontaneweg in Alt Ruppin.
Die Stadt Pritzwalk will im Frühjahr – nach der Frostperiode – damit beginnen, Schlaglöcher zu beheben. Diese Arbeiten übernehmen die Mitarbeiter des Bauhofes, teilt Stadtsprecherin Beate Vogel mit und nennt ebenfalls Straßensanierungen, die in diesem Jahr in Pritzwalk geplant sind: die Kyritzer Straße im Bereich zwischen dem Bahnübergang und der Einmündung Birkenwäldchen sowie die Meyenburger Chaussee im Bereich von der Einmündung B 103 bis zum Abzweig Meyenburger Tor.
Und wann geht es den oben genannten Schlaglöchern im Raum Wittstock an den sprichwörtlichen Kragen? Aktuell werden Schlaglöcher „mit Kalt-Asphalt geschlossen, weil die Mischwerke noch keinen Asphalt herstellen“, teilt dazu Wittstocks Stadt-Sprecher Jean Dibbert mit. Bauhofmitarbeiter seien mindestens einmal im Monat auf jeder kommunalen Straße unterwegs. Spätestens im Frühjahr werde mit heißem Asphalt ausgebessert. Das sorge für eine längere Haltbarkeit der Flickstellen gegenüber Kalt-Asphalt. Grundsätzlich sei die Stadt Wittstock über jeden Hinweis dankbar. „Wir versuchen, bei größerer Gefahr sofort zu handeln.“ Björn Wagener