Außerdem müssen Hunde, die eine Widerristhöhe von 40 Zentimetern überschreiten oder mehr als 20 Kilogramm wiegen, laut Brandenburgischer Hundehalterverordnung zusätzlich erfasst werden. Laut dieser Verordnung sind eine Reihe von Rassen als „gefährlich“ eingestuft. Zum Führen dieser Tiere benötigt der Halter ein Führungszeugnis und der Hund ein Negativzeugnis.
Hier ein Blick in die Welt der Hunde in einigen Kommunen der Region: In der Stadt Kyritz zahlen Hundebesitzer aktuell jährlich 50 Euro für den ersten Hund, 70 Euro für den zweiten und 100 Euro für jeden weiteren Hund. Bei als gefährlich eingestuften Hunderassen werden für den ersten Hund jährlich 500 Euro und für jeden weiteren 800 Euro fällig. In der Stadt Kyritz und den Ortsteilen seien zurzeit 985 Hunde gemeldet, davon fünf gefährliche. Das teilt Stadt-Sprecherin Doreen Wolf mit.
Um nicht angemeldete Hunde in Kyritz aufzuspüren, „gab es in der Vergangenheit stichprobenartig Kontrollen – vor allem auch nach Bürgerhinweisen. In einigen Fällen wurden wir auch von anderen Gemeinden im Zusammenhang mit einem Umzug in den Bereich der Stadt Kyritz über den Besitz von Hunden informiert“, so Doreen Wolf. Die Hundehalter seien dann von Außendienstmitarbeitern aufgesucht oder vom Ordnungsamt angeschrieben worden, verbunden mit der Aufforderung, ihre Tiere anzumelden.
In der Stadt Neuruppin zahlen Hundebesitzer laut Satzung 70 Euro für den ersten, 80 Euro für den zweiten und 95 Euro für den dritten und jeden weiteren Hund. Insgesamt seien in der Fontanestadt Neuruppin und den Ortsteilen aktuell 2049 Hunde gemeldet, davon 19 gefährliche Hunde mit Erlaubnis oder Negativzeugnis. Das teilt Stadt-Sprecherin Michaela Ott mit. Hunde über 40 Zentimeter Widerristhöhe oder 20 Kilogramm Gewicht seien 970 der genannten 2049 gemeldet. Von nicht gemeldeten Hunden erfahre das Ordnungsamt meist über Dritte oder während Kontrollen der Außendienstmitarbeiter. Denn diese sind regelmäßig im Stadtgebiet unterwegs, um sicherzustellen, dass Forderungen wie die Leinenpflicht oder die Beseitigung von Hundekot auch eingehalten werden. Dabei werde dann gleich mit überprüft, ob der Hund angemeldet ist. „Außerdem erfolgt ein ständiger Austausch zwischen dem Hunde-Sachbearbeiter des Ordnungsamtes und der Steuerabteilung“, so Michaela Ott. Hundehalter sollten daher die Registrierungsmarken für ihr Tier bei Spaziergängen immer dabei haben.
In der Stadt Wittstock und den Ortsteilen ist der Steuersatz geringer. Dort zahlen Hundebesitzer für den ersten Vierbeiner 50 Euro; für den zweiten 62 Euro und für den dritten und jeden weiteren 82 Euro. Auch die Haltung gefährlicher Rassen ist dort vergleichsweise günstig. Für den ersten gefährlichen Hund werden 210 Euro pro Jahr fällig – jeder weitere kostet 450 Euro. Allerdings werden in Wittstock und den Ortsteilen aktuell keine „gefährlichen Hunde“ gehalten. Die Zahl der gemeldeten Tiere betrug 2023 insgesamt 1520. Das teilte die Stadt auf Anfrage mit. Zudem wurden im vergangenen Jahr 21 Fälle festgestellt, bei denen Halter ihre Hunde nicht angemeldet hatten.Wittstocks Ordnungsamtsleiter Holger Schönberg hatte bereits 2022 zum „Jahr des Hundes“ erklärt. Das heißt, die Stadt arbeitete damals schon verstärkt daran, nicht angemeldete Hunde und deren Halter aufzuspüren – mit Erfolg. 2022 waren in Wittstock 1340 Hunde registriert – 105 mehr als 2021. Da dieser Anstieg deutlich höher ausfiel als in den Vorjahren, werde seitdem auch weiterhin verstärkt kontrolliert.
Der Blick über die Kreisgrenze nach Pritzwalk: Dort zahlen Halter 90 Euro für „jeden Hund“ und 350 Euro für jeden „auffälligen oder gefährlichen“ Hund. Der Steuersatz wird um 30 Euro ermäßigt, wenn der Halter eine Tierhalterhaftpflichtversicherung und eine elektronische Kennzeichnung – also einen Mikrochip – nachweisen kann. Das gilt allerdings nicht für „auffällige und gefährliche“ Hunde.
Insgesamt seien in Pritzwalk „gut 1100 Hunde“ gemeldet, für die Hundesteuer abgeführt werden muss, teilt Stadtsprecherin Beate Vogel mit.
Von dieser Zahl fallen 590 Hunde unter die Kategorie der großen oder schweren Hunde.Davon wiederum seien 236 in der Kernstadt und 354 in den Ortsteilen gemeldet. Als „Widerlegbar gefährlich“ eingestuft sind davon 22 Tiere.
Sieben von ihnen leben in Pritzwalk, 15 in den Ortsteilen. Sie sind an der roten Plakette am Halsband erkennbar.
Björn Wagener