Erdacht und initiiert hat es vor sechs Jahren der Bauunternehmer Ulrich Kaatzsch, Inhaber der Dr. Kaatzsch Immobilien GmbH in Neuruppin. Jüngst wurde der Arbeitsradius fleißig erweitert: Eine neue Pflanzaktion fand am 13. März statt. 30 Schüler pflanzten unter Anleitung 40 neue Obstbäume und 60 Beerensträucher. Zudem stehen nun weitere Hochbeete im Schulgarten, um den ökologischen Gemüseanbau weiter voranzubringen. Auch der Bürgermeister Nico Ruhle war bei der Aktion anwesend und erfuhr viel über das Engagement der Schüler.
„Wir wollten etwas Nachhaltiges machen – und jungen Menschen dabei die Natur nahebringen“, sagt Ulrich Kaatzsch zur Grundidee des Projekts. Vor sechs Jahren kaufte die Dr. Kaatzsch Immobilien GmbH eine Fläche von 20 000 Quadratmeter angrenzend an das Wohngebiet Stöffiner Weg als Ausgleichsfläche. Wer auf der grünen Wiese baut, muss der Landschaft und dem Klima einen Ausgleich schaffen. Da die Schulen in Neuruppin keine eigenen Schulgärten hatten, war für den Bauunternehmer schnell klar, dass junge Menschen auf der Fläche lernen sollten, was Gemüse-, Obst-, Beeren-, und Kräuteranbau aus eigener Hand heißt – ohne Chemikalien, im Rhythmus der Natur. Die Mitarbeiterin Claudia Hoffmann leitet die jungen Leute dabei an. Ulrich Kaatzsch, der sich sein ganzes Leben lang mit dem Obst- und Gemüseanbau beschäftigt hat, gibt ihnen theoretischen sowie praktischen Unterricht. So bekommen die Fächer Biologie und Chemie im Schulgarten einen direkten Bezug.
In den letzten Jahren ist das Projekt stetig gewachsen: Es wurden bereits über 300 Obstbäume, 60 Weinreben und 200 Beerensträucher gepflanzt. Zudem bewirtschaften die Schüler nun insgesamt 60 Hochbeete für den Gemüse- und Kräuteranbau. Mittlerweile gibt es auch ein Gewächshaus, das auf 30 Quadratmetern den Anbau von Wintergemüse ermöglicht. Die Ernte der Schüler geht an drei gastronomische Einrichtungen aus der Region: das Sportcenter und Sporthotel Neuruppin, das Hotel und Restaurant Boltenmühle und die Waldschenke Stendenitz.
Die Schüler sind begeistert vom Ertrag ihres Schulgartens, dürfen sie doch alles probieren, was in ihm wächst. Und so wissen sie zum Beispiel früh, wie selbst angebaute Wildkräuter schmecken. „Wir vermitteln den Schülern, wie wichtig für unseren Planeten die Böden sind. Nur wenn sie gesund sind, sind auch Menschen und Tiere gesund“, sagt Ulrich Kaatzsch. „Jeder kann und sollte seinen Beitrag dazu leisten“. Stephanie Drees