Sonnenblumen zaubern mit ihrer Blüte ein Lächeln ins Gesicht und auch andere Pflanzen können das: Stauden wie Sonnenauge, Sonnenbraut und Sonnenröschen setzen ebenfalls fröhliche Farbtupfer. Wer diese Gattungen im Frühjahr pflanzt, kann sich schon in diesem Sommer über Blüten freuen, betonen die Experten des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS).
Sonnenblume, Sonnenauge, Sonnenbraut und Sonnenröschen: ganz schön viel Sonne auf einmal. Schon die deutschen Namen dieser Gattungen verraten, dass sie viel Licht brauchen. Dafür bringen sie die Beete ihrerseits zum Leuchten, erzählt Doris Ehrhardt. Sie führt gemeinsam mit ihrem Mann Stefan Ort und ihren beiden Kindern die Gärtnerei „Stauden Ehrhardt“ in Weisendorf. Winterharte Sonnenanbeter sind fester Bestandteil des Sortiments. Die meisten blühen in den warmen Farben der Sonne, viele in Gelb. Gut so, findet die Staudengärtnerin: „Gelb belebt den Garten. Die Farbe strahlt auch an trüben Tagen und bringt eine sonnige Stimmung in die Beete.“ Außerdem ist dieser Ton in vielen Nuancen zu haben. Nicht nur Gelb-Fans sind beim Anblick der hellgelb blühenden Stauden-Sonnenblume Lemon Queen oft begeistert.
Dass die vier Staudengattungen viel Sonne brauchen und wertvoll für Wildbienen und andere Insekten sind, vereint sie. Ansonsten unterscheiden sie sich durchaus und das macht sie für den Garten umso interessanter.
Die Stauden-Sonnenblume ist winterhart. Ihre Wuchsfreude variiert von Sorte zu Sorte. Bis zu drei Meter erreicht die Riesen-Sonnenblume Sheila’s Sunshine. Unabhängig davon brauchen die Pflanzen einen nährstoffreichen Boden, der regelmäßig mit Kompost versorgt wird. Für die Standfestigkeit hat Doris Ehrhardt noch einen Tipp: „Wenn sie sehr lange Triebe bilden, hilft eine Stütze oder ein Rückschnitt in der Mitte des Sommers, damit sie kompakter durchtreiben.“ Regelmäßiges Gießen ist vor allem nach der Pflanzung wichtig. Sind die Stauden-Sonnenblumen eingewurzelt, vertragen sie auch zeitweise Trockenheit.
Optisch und in ihren Bodenansprüchen ähnelt diese Gattung den Sonnenblumen. Die Sorten wachsen 100 bis 140 cm hoch und blühen zwischen Juli und September, meist in Sonnengelb. Die Sorte Bleeding Hearts weicht davon ab und zeigt ein warmes Orange- bis Braunrot – ein Highlight vom Spätsommer bis zum Herbst. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Doris Ehrhardt sie empfiehlt: „Sie ist standfest und bietet zusätzlich zur Blüte ungewöhnlich dunkelrot gefärbtes Laub.“ Bei allen Sonnenaugen lässt sich die ohnehin lange Blüte zusätzlich verlängern, wenn abgeblühte Stiele abgezwickt werden.
Damit die Ehe mit dieser Prärie-Staude lange hält, ist ein frischer Boden wichtig. Sie braucht etwas mehr Feuchtigkeit als die anderen Sonnenkinder. Wird ihr dieser Wunsch erfüllt, blüht sie je nach Sorte gelb, orange oder in ungewöhnlich samtigen Rottönen auf. Die Vielfalt unterschiedlicher Farbkombinationen ist groß und mit Höhen von 50 bis 140 cm ist diese Gattung im Hinblick auf die Größen ebenfalls gut sortiert. Um die Blühfreude und Gesundheit zu fördern, empfiehlt Doris Ehrhardt das Teilen, und zwar alle zwei bis drei Jahre. Auch der Rückschnitt nach der Blüte – knapp über dem Boden – unterstützt die Vitalität dieser Staude.
Auf kargen und durchlässigen Böden fühlen sich die Sonnenröschen wohl. Sie brauchen wenig Nährstoffe und sind darüber hinaus trockenheitstolerant. Mit ihrer frühen Blüte, die schon ab Mai beginnt und bis Juli anhält, sorgen sie für Abwechslung. Neben Gelb, Orange und Rot bietet ihre Farbpalette auch Weiß und Rosa. Praktisch sind diese meist nur rund 20 cm hohen Stauden auch, findet Doris Ehrhardt: „Sonnenröschen sind hervorragende Bodendecker und unterdrücken Unkraut. Außerdem gedeihen sie an Standorten, die anderen Arten zu trocken wären.“ Geschnitten wird nach Geschmack: Wer die Triebe kompakt halten möchte, kann sie nach der Blüte kürzen. Unbedingt nötig ist es aber nicht.
Reine Geschmackssache ist die Partnerwahl für Sonnenblume, Sonnenauge, Sonnenbraut und Sonnenröschen nicht, ihre Standortansprüche sollten sich ähneln. Gestalterisch setzen die kräftigen Blütenfarben ein klares Signal. Weiß und harmonische Blautöne, wie sie blühender Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) bietet, kombiniert Doris Erhardt deshalb gerne dazu. Auch die Größe ist wichtig: „Kriechend wachsende Arten wie Thymian oder niedrig wachsende Glockenblumen können den Boden um höher wachsende Sonnenkinder bedecken.“ Zurückhaltende Partner passen ebenfalls zum farbigen Auftritt der Blütenstars. Sie empfiehlt daher Ziergräser wie die Rutenhirse (Panicum virgatum) als Partner: „Ziergräser bilden einen ruhigen Kontrast zu den kräftigen Farben. Auch ihre Bewegung im Wind und die feinen Halme runden das Gesamtbild ab. Außerdem setzen sie auch nach der Staudenblüte Akzente.“ Beste Pflanzzeit für Ziergräser ist meist das Frühjahr. Dann können sie die gesamte Vegetationszeit nutzen und gemeinsam mit den Sonnenkindern Wurzeln schlagen. WS