Fischer schildert die künstlerischen Stationen, die ihn vom Klavier über die Klarinette schließlich zum Saxofon und in verschiedene Bands führten, die bald seinen Namen trugen. Der junge Musiker konnte sich ausprobieren und Geld verdienen. Auf nahezu jeder Seite des Buches finden sich Namen und oft Fotos der Prominenten, die Fischer in Konzert- und Theatersälen zuhörten oder mit ihm gemeinsam arbeiten, mitunter sogar vor der Filmkamera.
Als Zwanzigjähriger spielte Fischer zur Eröffnung des Cafés Moskau in Anwesenheit von Walter Ulbricht, 1977 arbeitete er mit Marlene Dietrich in Paris, 2009 mit Andreas Dresen und steht auch heute noch auf der Bühne. Dazwischen liegen Begegnungen mit Bowie, Juhnke, Müller-Stahl, Dürrenmatt, Thalbach, Brandauer und den großen Regisseuren des DDR-Films.
Der nun 80jährige erzählt anekdotenreich von Kollegen, von seiner Familie und vom Alltag des Lebens, wozu seit mehr als 20 Jahren auch ein Haus in Irland gehört. Fischer schreibt wenig über die Kulturpolitik der DDR. Er hatte dort alle Freiheiten, arbeitete in Ost und West, machte einfach gute Musik. Viel Raum nimmt die Zusammenarbeit mit Manfred Krug ein, die mit der AMIGA-Platte „Das war nur ein Moment“ begann und ein abruptes Ende fand, als der Schauspieler über ihn im „Spiegel“ herzog und ihn der Stasi-Zusammenarbeit bezichtigte. Fischer geht darauf nur kurz ein, etwas ausführlicher sein Freund und Kollege Rainer Oleak im zweiten Teils des Buches, in dem viele Kollegen und Freunde Auskunft über den Jubilar geben.
Mit dieser reich bebilderten Autobiografie hat Fischer sich selbst und den Freunden des „Fischer-Sounds“ ein Geschenk gemacht. rvFischer, Günther. Autobiografie. Neues Leben Berlin, 2024.