Verdacht auf Long Covid
In Brandenburg bündelt das Netzwerk Direna Informationen – StiftungGesundheitswissen klärt über Symptome auf

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ostprignitz-ruppin. Eine Infektion mit Corona kann ähnliche Beschwerden verursachen wie eine Erkältung. Doch was ist, wenn die Symptome zwei Monate oder länger anhalten, Gedächtnisprobleme auftreten oder man sich nur noch erschöpft fühlt? Kann das Long Covid sein? Antworten auf diese Fragen versucht unter anderem das in Brandenburg gegründete Netzwerk Direna (www.direna.de) zu geben, das unter Schirmherrschaft des Landes Diagnostik-, Rehabilitations- und Nachsorgeangebote bündelt und dessen Geschäftsstelle von der Psychologin Katja Hoffmann geleitet wird. Eines von vier regionalen Zentren, die als Ansprechpartner fungieren, sind die Ruppinner Kliniken in Neuruppin (www.ruppiner-kliniken.de). Das Netzwerk geht allein in Brandenburg von rund 60 000 Betroffenen aus.

Es ist mehr als bloße Müdigkeit. Es ist ein Gefühl, alltägliche Dinge nicht mehr schaffen zu können: etwa drei Treppenstufen zu steigen oder sich einen Kaffee zu machen. Eine solche starke, langanhaltende Erschöpfung ist laut Direna eines der am häufigsten genannten Symptome von Long Covid. Auch die durch den Verband der privaten Krankenversicherungen gegründete Stiftung Gesundheitswissen bezeichnet diese auch „Fatigue“ genannte Entkräftung als eines der vorwiegenden Krankheitszeichen von Long Covid. Sie klärt auf ihrem Gesundheitsportal über die Erkrankung auf und gibt Tipps, wohin man sich beim Verdacht auf Long Covid wenden kann. Zur Erschöpfung hinzu kommen demnach möglicherweise Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Muskelschmerzen oder Kurzatmigkeit. Die Symptome sind vielfältig und bei jedem und jeder Erkrankten anders.

Was genau Long Covid ist, ist laut Stiftung noch nicht eindeutig definiert. Der Begriff beschreibt laut der Weltgesundheitsorganisation gesundheitliche Beschwerden, die länger als vier Wochen nach einer Corona-Infektion andauern und nicht durch eine andere Erkrankung zu erklären sind.

Wie viele Menschen Long Covid haben, lässt sich nicht sagen. Die Studienlage dazu ist nicht eindeutig und es fehlt laut Robert Koch-Institut an repräsentativen, kontrollierten Studien mit ausreichender Nachbeobachtungszeit. Schätzungen gehen davon aus, dass die Prävalenz – also die Häufigkeit von Long Covid zu einem bestimmten Zeitpunkt – zwischen sechs bis 15 Prozent liegt.

Warum manche Menschen nach einer Corona-Infektion Long Covid bekommen und andere nicht, ist bisher noch unklar. Es gibt Hinweise darauf, dass Frauen häufiger erkranken als Männer. Auch ein höheres Alter könnte ein Risikofaktor sein, ebenso Vorerkrankungen wie Diabetes oder Adipositas.

Wer nach einer Erkrankung mit Covid-19 feststellt, dass seine Beschwerden nicht nachlassen, wiederkehren oder neu auftreten, sollte sich an seinen Hausarzt oder seine Hausärztin wenden. Durch eine Reihe von Untersuchungen können die Beschwerden eingeordnet und eventuell mit Long Covid in Zusammenhang gebracht werden. Dabei werden typische Symptome wie Erschöpfung, Kurzatmigkeit und Konzentrationsprobleme mit verschiedenen Tests festgestellt. gdWie Long Covid diagnostiziert und Erkrankung behandelt wird, hat die Stiftung hier aufbereitet: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/long-covid/hintergrund
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