Mirko Papenfuß hilftim Haushalt aus
Kyritzer Dienstleister ist für pflegebedürftige Menschen zertifiziert undbietet etwa Hilfe beim Hausputz, bei der Gartenarbeit und beim Einkaufen an

Mit seinen Hausdienstleistungen für Pflegebedürftige ist Mirko Papenfuß vor allem in Kyritz und Umgebung unterwegs.Foto: Alexander Beckmann
Kyritz. Mirko Papenfuß aus Kyritz ist der jüngste Neuzugang in der Branche der anerkannten Haushaltshilfen für Pflegebedürftige. Für die Kunden sind seine Dienste in gewissem Umfang sogar kostenlos.

Mit der finanziellen Unterstützung, die es seit einigen Jahren für die Pflege zu Hause gibt, scheint sich eine Marktlücke aufzutun: In Kyritz ist seit wenigen Wochen ein weiterer Anbieter sogenannter haushaltsnaher Dienstleistungen aktiv.

Unter dem Namen „MP-Dienstleistungen“ bietet das Kleinunternehmen von Mirko Papenfuß jetzt Pflegebedürftigen Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben an: von der Einkaufshilfe über den Fahrdienst bis zur Hauswirtschaft.

Ganz neu in der Branche ist der 39-Jährige nicht. Schon vor etwa einem Jahr machte er sich in Sachen Alltagshilfe und Hausmeisterservice selbstständig. Inzwischen ist MP-Dienstleistungen allerdings offiziell als „niedrigschwelliges Betreuungs- und Entlastungsangebot nach § 45b Absatz 4 des Elften Buches Sozialgesetzbuch“ anerkannt. „Ich musste dazu ein Konzept beim Landesamt für Soziales und Versorgung vorlegen“, erzählt Mirko Papenfuß. Eine weitere Voraussetzung sei der Nachweis der Pflegebefähigung im Unternehmen.

Die Zulassung wirkt sich entscheidend auf den Kundenkreis aus. Pflegebedürftigen ab dem ersten Pflegegrad steht nämlich ein „Entlastungsbetrag“ von monatlich 125 Euro zu, den sie für eben solche haushaltsnahen Dienstleistungen einsetzen können – aber nur bei offiziell anerkannten Anbietern.

Zu denen zählen in Ostprignitz-Ruppin beispielsweise auch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste, die neben der Pflege an sich vielfach Hilfen im Haushalt offerieren. Die reinen Haushaltshelfer mit Zertifikat sind allerdings eine relativ neue Erscheinung. Kreisweit gibt es bisher kaum ein Dutzend von ihnen. „Viele Leute wissen gar nicht, welche Unterstützung sie da bekommen können“, lautet die Erfahrung von Mirko Papenfuß. Wie andere in der Branche übernimmt er für pflegebedürftige Menschen unter anderem Hausputz, Gartenarbeit oder Einkäufe. Er begleitet sie zu Terminen und Erledigungen und bietet einen Fahrservice an. Wer einen Pflegegrad hat, kann für all dies den monatlichen „Entlastungsbetrag“ der Pflegekasse verwenden. „Ich muss dazu Buch über meine Leistungen führen und rechne das dann direkt mit der Kasse ab“, erklärt Papenfuß. 125 Euro, das entspreche bei seinem Stundensatz etwa vier Stunden Einsatz im Monat. Mehr sei selbstverständlich trotzdem immer drin – bis hin zu kleineren Reparaturen in Haus und Hof. Dann gehe die Rechnung aber direkt an die Kunden.

Ursprünglich habe er eine Ausbildung als Koch absolviert, erzählt Mirko Papenfuß. „Aber selbstständig zu sein, finde ich besser.“ Auf die Idee mit den Hausdienstleistungen habe ihn ein sozialer Träger in Neuruppin gebracht, mit dem er in Kontakt stand.

„Der Bedarf ist groß – gerade hier in Ostprignitz-Ruppin und in der Prignitz“, schätzt der Kleinunternehmer ein. „Und den alten Menschen zu helfen, ist doch eine gute Sache.“

Eine Übersicht über die regionalen Anbieter findet sich beispielsweise im „Pflegenavigator“ der AOK Gesundheitskasse. Alexander Beckmann
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