Fast überall im Landkreis wurde mit angepackt und nach achtlos weggeworfenem Abfall gesucht. In Lindow fand die Sammelaktion bereits am 14. September an der Badestelle am Gudelacksee statt. Gemeinsam mit der Stadt Lindow, dem Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, den NABU-Naturschutztauchern um Silke Oldorff und der Jugendfeuerwehr Lindow wurden unglaubliche 84 Kilogramm Müll an Land gesammelt und aus dem See geholt. Vom Seegrund wurden unter anderem geborgen: ein Paddel, zwei Anker, ein Nummernschild, außerdem diverse Kochtöpfe und Flaschen.
In Neustadt (Dosse) wurde der World Cleanup Day zum zweiten Mal in sehr umfangreicher Form vom Amt organisiert. 700 Schüler beteiligten sich an dem Aktionstag, für den auch viele Partner aus dem Bereich Umwelt gewonnen werden konnten. Auf dem Bauhof in Neustadt wurden die Müllsäcke der Sammelaktion anschließend in einem großen Container zusammengetragen. Dieser brachte am Ende 830 Kilogramm auf die Waage.
Ebenso hochmotiviert gingen 13 Mitarbeiter der Kreisverwaltung aus der Neustädter Straße 14 am 18. September zu Werke, als sie Abfälle von einem Grundstück einsammelten. Innerhalb von nur einer Stunde freiwilliger Arbeit kamen 370 Kilogramm an Abfällen zusammen. Abfallberaterin Anne Neumann: „Es war traurig zu sehen, wie Menschen bewusst ihre Abfälle auf der Fläche am Verbindungsweg zwischen Neustädter Straße und Buskower Weg entsorgen. Wir entsorgten Teppiche, Elektrogeräte und Müllbeutel mit Unrat. Besonders erschreckend war die große Menge an Glasscherben und Flaschen. Die Aktion war anstrengend, aber erzeugte auch das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.“
In Neuruppin beteiligten sich mehrere Schulen am World Cleanup Day. Im Innenstadtbereich wurde dabei der Fokus auf besonders problematische Abfälle gelegt, die im Alltag achtlos in die Umwelt geworfen werden, nämlich Zigarettenkippen. Die Kippen sind klein, aber überall zu finden und fast schon akzeptiert. Sie werden in den Rasen getreten, Richtung Gulli geschnippt und klemmen sich in die Fugen der Pflastersteine. Kehrmaschinen können sie dort nicht herausholen und so bleiben sie jahrelang liegen. Abfallberaterin Anne Neumann weist auf die besonderen Gefahren hin: „Kaum bekannt ist, dass sich in den Filtern bis zu 7000 giftige Toxine konzentrieren. Eine Zigarettenkippe ist in der Lage, 40 bis 60 Liter Wasser zu verunreinigen.“ Umso mehr verdienen jene Schüler Respekt, die die unvorstellbare Menge von mindestens 136 000 Kippen vom Boden der Innenstadt aufsammelten.
Die Neuruppiner Oberschule „Alexander Puschkin“ machte mit allen Klassen und damit etwa 350 Schülern bei der Aktion mit. Die 52 Kilogramm Kippen, die eingesammelt wurden, waren eine beeindruckende Menge. Auch die Montessori-Schüler sammelten die Kippen aus der Rasenfläche am Bollwerk und rund um die Klosterkirche. Allein auf dieser Fläche kamen fünf Kilogramm an weggeworfenen Filterstummeln zusammen. Mit dabei war in diesem Jahr auch wieder die Schule am Kastaniensteg. Neben Glas, Plastik, Papier und Zigarettenkippen wurde unter anderem auch ein halbes Fahrrad gefunden. Alle Schüler waren mit sehr viel Fleiß bei der Sache. Auch die Außenstellen der Schule in der Alt-Ruppiner Allee und in Neustadt (Dosse) beteiligten sich.
Insgesamt wurden von den Neuruppiner Schulen beim diesjährigen World Cleanup Day rund 590 Kilogramm Abfälle eingesammelt, das meiste davon aus Waldflächen im Bereich von Alt Ruppin. Neben den großen Aktionen gab es auch zahlreiche weitere Helfer im Landkreis, die rund um ihre Schulen und in Gemeinden nach herrenlosem Abfall fahndeten. Und auch die vielen Einzelhelfer setzten wichtige Zeichen im gesamten Landkreis für Engagement und Umweltschutz.
Abfallberaterin Anne Neumann: „Auffallend ist, dass es hauptsächlich die Kinder und Jugendlichen sind, die bereit sind, bei solchen Aktionen mit anzupacken, obwohl sie nicht die Hauptverursacher der Umweltverschmutzung sind. Wir möchten uns insbesondere bei den Schülern und Schülerinnen, aber auch bei allen anderen engagierten Helferinnen und Helfern bedanken, die sich am großen Aufräumen beteiligt haben oder dies demnächst noch tun werden.“ WS