Bei der Digitalisierung der Intensivstation wurden fünf Kilometer Datenkabel verbaut. Kernstück der Umbaumaßnahme war die Installation hochmoderner Deckenversorgungseinheiten – kurz DVE. Deckenversorgungseinheiten sind an einem Intensivbett das Zentrum für die gesamte lebenserhaltende Medizintechnik. Sie halten den Fußboden komplett frei und schaffen so eine strukturierte Umgebung für die intensivmedizinische Versorgung überwachungspflichtiger Patienten. Sie können je nach Bedarf mit unterschiedlicher Technik bestückt werden: Das sind beispielsweise die Überwachungs- und Infusionstechnik, die Gasversorgung mit Sauerstoff sowie die Druckluft für Beatmungsgeräte. Die Strom- und Netzwerktechnik wird jedoch nicht nur für die genannte Medizintechnik vorgehalten, sondern ist auch schon für die digitale Patientenakte vorbereitet und ermöglicht dann einen raschen und unkomplizierten Datenabgleich.
Zusätzlich sind die Einheiten mit einem modernen LED-Lichtkonzept versehen, das sich ebenso wie neu angebrachte Fototapeten an den Decken positiv auf den Gesundungsprozess der Intensivpatienten auswirkt. Auch für die Mitarbeiter wird dadurch in der intensivmedizinischen Versorgung eine angenehme Umgebungsatmosphäre geschaffen. Darüber hinaus wurde das Patientenmonitoring für den Intensivbereich und für den Zentral-OP mit Überwachungsmonitoren der neuesten Generation ausgestattet. „Mit den neuen Geräten wurde die Patientensicherheit in der Intensivtherapie auf ein neues Niveau gehoben“, so das Gesundheitsunternehmen.
Dirk Mielke, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, erläutert die Vorteile, die der digitale Umbau für Patienten und für Mitarbeitende gebracht hat: „Mit fortschreitender Digitalisierung werden analoge, zunehmend zeitaufwendige – gleichwohl notwendige – Dokumentationen schrittweise von der digitalen Technik abgelöst. Ziel ist eine erhöhte Dokumentationssicherheit einerseits und eine Entlastung der Mitarbeitenden andererseits. Dadurch wird wieder mehr Zeit für die Kernkompetenz der Ärzte und Ärztinnen sowie der Pflegefachkräfte frei, nämlich die unmittelbare Arbeit am Patienten und an der Patientin.“
Auch ökologische Aspekte und zukünftige Neuerungen spielen eine Rolle, so Dirk Mielke: „Zudem wird mit dem erheblichen Rückgang des Papierverbrauchs durch die digitale Dokumentation erreicht, dass wir materielle Ressourcen schonen und wir damit unseren ökologischen Fußabdruck verringern und wieder ein Stück nachhaltiger werden. Ein weiterer spannender Faktor ist, dass wir durch die vernetzte Medizintechnik eine strategische Grundlage für neue innovative Therapieansätze in der Intensivmedizin gelegt haben. Beispielsweise ist es perspektivisch vorstellbar, durch eine kontinuierliche Blutzuckermessung die medikamentöse Blutzuckerregulation optimal automatisiert einzustellen.“ dre