Wildunfälle sind jetzt besonders wahrscheinlich In den Herbstmonaten sind Wildtiere aktiv – auf der Suche nach Futter und Partnern,vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung ist Aufmerksamkeit geboten
Ostprignitz-Ruppin. Rutschige Straßen, schlechte Sicht und geschäftige Wildtiere: Im Herbst steigt das Unfallrisiko auf den Straßen merklich an. Viele Wildtiere sind jetzt intensiv auf Nahrungssuche, um sich auf die kargen Wintermonate vorzubereiten. Auf dem Weg zu Futterplätzen müssen sie häufig Straßen überqueren. Hinzu kommt als Unfallrisiko bei den Arten Wildschwein und Damhirsch die Paarungszeit: Im Oktober und November sind sie besonders aktiv. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Tipps, wie sich Wildunfälle vermeiden lassen und was nach einem Zusammenstoß zu tun ist.Der Deutsche Jagdverband appelliert an Autofahrer, vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung wachsam zu sein. Dann sind viele Wildtiere unterwegs. Sehr risikoreich sind Straßen durch den Wald oder entlang der Wald-Feld-Kante. Angepasste Geschwindigkeit hilft, Wildunfälle zu vermeiden. Tempo 80 statt 100 verkürzt den Bremsweg bereits um etwa 25 Meter.Große Säugetiere können erheblichen Schaden am Auto anrichten. Bei einem Zusammenstoß mit einem Wildschwein bei 60 Kilometern pro Stunde wirken Kräfte, als würde sich ein dreieinhalb Tonnen schweres Nashorn auf die Motorhaube setzen.Das hilft, um Wildunfällezu vermeiden:
■ Gefahrenzonen erkennen: Besonders aufmerksam sein an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern sowie in Wäldern und auf neuen Straßen.
■ Geschwindigkeit anpassen: Tempo 80 statt 100 verkürzt den Bremsweg um 25 Meter – das kann Leben retten.
■ Ein Tier kommt selten allein: Auf Nachzügler achten, wenn ein Tier am Straßenrand auftaucht – das gilt jetzt besonders für Reh, Hirsch oder Wildschwein.
■ Gekonnt verjagen: Fernlicht ausschalten, damit die Tiere nicht geblendet werden. Hupen, um Wildtiere von der Straße zu verjagen.
Was ist zu tun, wenn es gekracht hat:
■ Sicher bremsen: Ein kontrollierter Zusammenstoß ist besser als unkontrollierte Ausweichmanöver. Bremspedal durchdrücken und geradeaus steuern, wenn ein Wildtier vor dem Fahrzeug auftaucht.
■ Unfallstelle sichern: Warnblinker anschalten, Warnweste anziehen und erst dann das Warndreieck aufstellen. Umgehend die Polizei rufen.
■ Abstand halten: Schwer verletzte Tiere erleiden Todesangst – das bedeutet auch Verletzungsgefahr für Menschen. Totes Wild auf keinen Fall mitnehmen, das wäre strafbare Wilderei.
■ Geflüchteten verletzten Tieren nicht folgen – sie sollten aber unbedingt gemeldet werden. So lässt sich unnötiges Leid vermeiden. Jäger finden schwer verletzte Tiere mit speziell ausgebildeten Hunden. WS