Zum Weihnachtsfest gehört ein Weihnachtsbaum, da sind sich die meisten Menschen hierzulande einig. Allerdings, jedes Jahr wieder einen gesunden Baum zu schlagen, der dann nach wenigen Wochen Lichterglanz ausgedient hat – damit sind viele nicht glücklich. Eine Alternative ist der Weihnachtsbaum im Topf. Er kann nach seiner Verwendung beim Fest in den Garten gepflanzt werden. Wirklich nachhaltig ist das allerdings nur, wenn einige Dinge berücksichtigt werden. Die Zeitschrift Ökotest hat dafür Tipps.
Der im Topf gekaufte Baum hat nur dann Vorteile gegenüber dem geschlagenen Exemplar, wenn er noch ein langes zweites Leben nach dem Fest hat. Das ist aber oft nicht der Fall, haben die Ökotest-Redakteure herausgefunden. Dafür kann schon die Auswahl eines falschen Baums verantwortlich sein. Denn die in Deutschland besonders beliebte Nordmanntanne hat im Topf nur geringe Überlebenschancen, weil sie für ihre Pfahlwurzeln dort keinen Platz findet. Besser geeignet ist die Fichte, die als Flachwurzler kurzzeitig auch mit kleinem Wurzelballen auskommen kann. Wichtig ist es zudem, Bäume zu verwenden, die bereits im Topf herangezogen wurden. Sie haben ein unbeschädigtes Wurzelsystem, im Unterschied zu Bäumen, die im Boden aufgewachsen sind und vorm Verkauf herausgestochen wurden. Hier spricht man von „topfgedrückt“. Ihre Wurzeln wurden gekappt und können sich oft nicht regenerieren.
Es gibt im Handel Nadelbäume, die extra für ein Leben im Topf beziehungsweise Pflanzkübel gezüchtet wurden. Das können Kriechkiefern oder auch Zwergfichten sein. Sie erhalten nach dem Fest ihren Platz auf der Terrasse oder dem Balkon und können dort bei guter Pflege viele Jahre wachsen und gedeihen. Wichtig ist es, die Äste und teilweise auch die Wurzeln der Bäume regelmäßig zu beschneiden, damit sie kleinwüchsig bleiben. Unter Umständen können die Mini-Bäume in den folgenden Jahren zur Weihnachtszeit wieder in die Stube geholt werden. Anders ist es mit den üblichen, großwüchsigen Nadelbäumen. Wird solch eine Pflanze als weihnachtlicher Topfbaum gekauft, muss sie nach dem Fest ihren Platz im Garten finden – und dort dann auch bleiben. Ein weiteres Auspflanzen würde der Baum nicht überleben. Für das nächste Fest ist dann ein Nachfolger fällig.
Ob nun Zwergfichte für die Terrasse oder klassische Fichte für den Garten: Soll der Topf-Weihnachtsbaum eine Zukunft haben, darf er nur kurz in der Stube bleiben. Am besten sollte er erst Heiligabend ins Haus geholt und direkt nach Weihnachten wieder hinausgestellt werden. Denn überhitzte Wohnräume bedeuten Stress für das Bäumchen. Vielleicht ist es auch möglich, die Pflanze in einem unbeheizten Nebenraum, etwa einem Wintergarten, langsam an den Temperaturwechsel zu gewöhnen. net