Schon als Pförtner in „Kanzleramt Pforte D“ im mdr hat Lothar Bölck kein Blatt vor den Mund genommen. Nun zeigt er am Sonntag, dem 29. Dezember, in Olafs Werkstatt, dass seine Zunge noch immer scharf wie eine Rasierklinge ist.

Politiker sind wie Immobilien: Unbeweglich, aber käuflich. Zwar lautet am Anfang seiner Laufbahn das Motto des Politikers: Ge(h)wissen. Doch schon bald läuft er. Nur noch seiner Lobby nach. Erst geht er zu Fuß, später nur noch bei Fuß. Statt Demokratie wagen, fordert er einen Dienstwagen.

Die Metamorphose des Politikers: Vom Diener eines Volkes zum Dealer zweier Herren. Dealen heißt handeln. Die morgendliche Frage jedes Politikers lautet also: Wie kann ich dealen ohne zu handeln? Sein Handlungsdealraum ist der schmale Grat zwischen Fraktionszwang und Lobbyismus und zwischen Eigenheim und Fremdbestimmung. Rechts die Partei, links der Aufsichtsrat, hinter ihm seine Frau und vor ihm die Karriere. In der Sprechstunde weicht der Politiker nie den Fragen der Zeit aus. Nur den Antworten.

Wer mehr von Lothar Bölck hören möchte, sollte sich rechtzeitig Karten sichern. Der Kabarettist steht am 29. Dezember ab 15 Uhr auf der Bühne von Olafs Werkstatt und nimmt kein Blattt vor den Mund. Karten können unter www.olafs-werkstatt.de oder unter Tel. 033970/14423 bestellt werden. Ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen.

Text: WS, Foto: Foto-Atelier Schroeder