Im Zentrum des vielfältigen Programms steht eine Neuproduktion von Wolfgang Amadeus Mozarts „Der königliche Hirte“ – ein anrührendes, verspieltes Schäferspiel, in dem Liebe und Standhaftigkeit eines Prinzen über alle Widrigkeiten siegen: Aminta, der ein zufriedenes Schäfer-Dasein fristet und zunächst nichts von seinem königlichen Blute weiß, freut sich auf die Hochzeit mit seiner Geliebten Elisa. Doch eines Tages soll er den Thron besteigen und die Tochter des ehemaligen Tyrannen heiraten. Hinter diesen staatspolitischen Beziehungsmaßnahmen steckt Alexander der Große: Der will nach bestem Wissen und Gewissen so den Frieden sichern. Es entspinnt sich eine berührende Geschichte über Pflichterfüllung, Loyalität, Selbstbestimmung und persönliches Glück.
Mit seinem unermesslichen Melodienreichtum wird das Werk von Regisseur André Bücker (Intendant Staatstheater Augsburg) im Schlosstheater Rheinsberg neu befragt. Die gesamte Besetzung speist sich aus Preisträgern des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Unter der musikalischen Leitung von Florian Ludwig spielt die Kammerakademie Potsdam. Für Bühne und Kostüm zeichnet Imme Kachel verantwortlich. Die Aufführungen finden in italienischer Sprache und mit deutschen Übertiteln statt. Die Premiere ist für den 18. April geplant, eine zweite Vorstellung gibt es am 20. April.
Mit „Die Laune des Verliebten“ aus der Feder des jungen Johann Wolfgang von Goethe am Karsamstag (19. April) ist ein selten aufgeführtes Theaterstück zu erleben: Es gilt als eines der schönsten deutschen Schäferspiele, das von einer enormen sprachlichen Kraft getragen wird. Auch hier steht die Sehnsucht nach einem Dasein in einer heilen Welt im Mittelpunkt: Die schäferliche Glückswelt zweier Paare gerät durch Beziehungsirrungen und Eifersuchtsverwirrungen ins Wanken – in seiner Darstellung der Geschlechterverhältnisse und der Suche vierer junger Menschen nach einer utopischen, heilen Welt wirkt das Drama von 1779 überraschend modern. Die beiden Hauptrollen verkörpern die vielversprechenden Schauspieler Rebecca Kunikowski und Arne-Carlos Böttcher; Paul Polack sowie Countertenor Edu Rojas ergänzen das Ensemble. Es inszeniert der aufstrebende Berliner Regisseur Carlo Nevio Wilfart. Das Bühnenbild gestaltet Imme Kachel, die Kostüme Linda Tiebel.
Die lautmalerischen Naturschilderungen der Pastoralromantik geben auch im Matineekonzert „Der Traum von Arkadien – Szenen aus dem Leben der Hirten von Mozarts ‚Bastien und Bastienne‘ bis Schuberts ‚Der Hirt auf dem Felsen‘“ am Ostermontag (21. April) den Ton an: Instrumentalisten der Barenboim-Said Akademie interpretieren gemeinsam mit dem Tenor Maximilian Vogler und Sopranistin Valérie Fleur Ryser – beide Preisträger des Gesangswettbewerbs – vom Arkadien-Topos inspirierte Musik. Ein kurzweiliges Programm mit Arien, Ensembles und Liedern aus dem 18. und 19. Jahrhundert – unter anderem von Carl Maria von Weber und Giacomo Meyerbeer. Da darf auch Beethovens „Pastorale“ nicht fehlen, deren erster Satz in der legendären Klavierbearbeitung von Franz Liszt erklingt.
Zum Festspiel-Auftakt und zur österlichen Einstimmung erwartet die Besucher am Abend des Gründonnerstags (17. April) die renommierte Lautten Compagney Berlin mit Carl Heinrich Grauns Passionsoratorium „Der Tod Jesu“. 1755 in Berlin uraufgeführt und rund 130 Jahre lang nahezu ununterbrochen zur Osterzeit auf den Spielplänen, wurde das Werk später von den Passionen Bachs verdrängt. Die Rheinsberger Wiederaufführung unter Dirigent Wolfgang Katschner möchte das Werk in der St. Laurentius Kirche neu beleuchten. Es singt der Kammerchor der Berliner Singakademie. Die Soloparts übernehmen die Sopranistin Sophie Bareis und der Bariton Vincent Wilke – beide Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg – sowie der Tenor Berk Altan. WSKarten für die genannten Veranstaltungen gibt es online auf der Website der Osterfestspiele Schloss Rheinsberg und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen. Im Vorverkauf können zudem exklusive Oster-Pakete des Festspielprogramms vergünstigt erworben werden – ausschließlich telefonisch und per E-Mail bis zum 31. Januar 2025.