An Oltjahrsavend

Der Wochenspiegel veröffentlicht in loser Folge Texte auf Plattdeutsch. Unterstützt werden wir dabei vom Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e.V. sowie vom Plattdeutschen Stammtisch Wittstock. Dafür vielen Dank! Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen beim Lesen! Ihr Wochenspiegel-Team

Leewe Plattfrünn!

Düsset Joahr wulln wi nu verafscheden mit een Gedicht vun Bernhard Trittelvitz (*1969), een Dokter, de in Rappin up Rügen upwassen is.

Wi wünschen juch een gooden Rutsch un uns all Freeden un ­vööl Gesundheit för dat Niege Joahr 2025.

De Frünn vun´n Klöndisch in Wittstock

Dien Ogen, Herr, sünd mit uns gahn

dörch dat verflaten Jahr,

un wat wi Minschen dacht un daan,

dat würdst du woll gewahr.

Veel Godes kreegst du nicht to seihn,

denn hier up disse Welt

denkt jeder blots an sik allein

un deit, wat em geföllt.

Ik weit, dat ik nich bäter bün

as all de annern Lüür.

Ok ik danzd in dat Läven rin,

as wenn’t en Spillwark wier.

Doch nehm dat Spill en leges Enn’

för mi un för de Welt.

Man goot, dat Gott uns in sien Hänn’

gedüllig dröggt un höllt.

Kiek di de Welt ees richtig an!

Se is mit all ehr Freud

een Druppen blots an’t Waterspann,

de dalföllt un vergeiht.

Dat olle Jahr is nu vörbi,

de Klocken lürrden al.

Herr Jesu Christ, giff acht up mi

un holl mi, wenn ik fall.

Bernhard Trittelvitz
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