Das Jahr 2024 war ein Schneckenjahr. Besonders die Rote Wegschnecke hat sich im feuchtwarmen Sommer fast überall im Land Brandenburg stark vermehrt und in den Gärten für massive Schäden gesorgt. Aber auch andere Schneckenarten, die sonst eher als harmlos gelten, wurden im vergangenen Jahr zur Plage.
Eine Plage, die nur schwer einzudämmen ist. Die chemische Bekämpfung mit Schneckenkorn ist problematisch wegen der damit verbundenen Umweltgefährdung. Die gängigen Präparate Metaldehyd und Eisen(III)Phosphat schädigen Ökosystem und Grundwasser. Manuelles Absammeln der Weichtiere ist mühselig. Schneckenzäune wiederum sind teuer und werden teils dennoch überwunden. Auch Bierfallen sind nur begrenzt wirksam.
Bald beginnt das Gartenjahr 2025, und es ist zu erwarten, dass die Schnecken zurückkommen. Wer nicht im Spätherbst die infrage kommenden Orte auf Schneckengelege untersucht hat, sollte es jetzt, im späten Winter und zeitigen Frühjahr, nachholen. Unter Pflanzkübeln, zwischen Gehwegplatten, am Rande des Komposthaufens, manchmal auch unter Rindenmulch oder Laubhaufen kann man auf die Eier stoßen. Schneckeneier sind meist kugelrund und oft weißlich durchscheinend. Die Rote Wegschnecke legt dicht an dicht meist mehr als 200 Eier, die weißlich glänzend und nicht transparent sind. Hat man ein Gelege gefunden, reicht es, die Eier locker auf dem Boden zu verteilen. Sie trocknen in der Sonne aus oder werden von Tieren gefressen.
Wichtig ist es, nicht die Kokons der für den Gartenboden so nützlichen Regenwürmer mit den Schneckengelegen zu verwechseln. Regenwurm-Kokons sind meist gelblich gefärbt, dabei relativ zäh und ledrig. Sie sind eher in den oberen Bodenschichten zu finden, aber in der Regel nicht ganz so nah an der Oberfläche wie die Nachkommenschaft der Schnecken.
Die Gartenzeitschrift „Kraut und Rüben“ empfiehlt als biologisches Mittel der Schneckenbekämpfung Nematoden. Das sind winzig kleine Fadenwürmer, die größere Tiere als Parasiten befallen. Es gibt mehrere 10 000 Arten, die sich oft jeweils auf bestimmte Wirtstiere spezialisiert haben. Die Nematoden-Art „Phasmarhabditis californica“ ist der Zeitschrift zufolge besonders gegen Rote Wegschnecken und Genetzte Ackerschnecken wirksam. Harmlosere Arten wie Tigerschnegel oder Weinbergschnecken bleiben dagegen von den Fadenwürmern verschont. Zwischen März und Oktober kann das im Fachhandel erhältliche Präparat, mit Gießwasser vermischt, auf dem Beet ausgebracht werden. Je nach Stärke des Befalls kann die Behandlung alle zwei bis sechs Wochen wiederholt werden.
Der Naturschutzbund Nabu rät, bei allem Ärger über Fraßschäden bei der Schneckenbekämpfung nicht übereifrig vorzugehen. Als Vertilger von toten Tieren und verwesenden Pflanzenteilen hätten die Weichtiere eine wichtige Rolle als Gesundheitsdienst im Garten. Die selten gewordene und unter Schutz stehende Weinbergschnecke helfe dem Gärtner sogar, indem sie die Gelege der Nacktschnecken vertilgt. Auch etwa Laufkäfer, Tausendfüßler und die Larven der Glühwürmchen sind Schneckenjäger. net