Männer reden in diesem seinem Lebensabschnitt immer weniger, Frauen immer mehr. Er ist jetzt sein eigenes Forschungsobjekt und stellt sich viele Fragen: Wird er werden wie seine Eltern? Wird er konservativ? Wird er noch vergesslicher, als er jetzt schon ist? Ist es nicht sinnvoller, für sich selbst alternative Wahrheiten zu finden, damit man was Eigenes hat und sich von der spießigen Jugend abgrenzt? Interessiert beobachtet er, wie die anderen auch älter werden.
Wie sich bei Menschen seiner Altersgruppe die Tattoos in die Länge ziehen, weil dem Bindegewebe langsam die Piercings zu schwer sind. Lohnt es sich jetzt noch, Influencer zu werden? Und für was eigentlich? Für Hornhautraspeln? Für Brei? Und wer soll das überhaupt gucken? Gleichaltrige, die ihr Smartphone immer näher an die Augen halten? Warum? Weil im Alter die Arme kürzer werden? Oder damit sie auf dem Display überhaupt noch irgendwas erkennen? Fragen über Fragen und eine einzige Erkenntnis: Du kannst nicht über den Tellerrand gucken, wenn du die Suppe bist.
Einlass zu dem Abend in Olafs Werkstatt ist ab 17 Uhr. Text: WS, Foto: Stefan Maria Rother