Bei einem INSEK handelt es sich um ein Leitdokument, das die Ziele einer Stadt festlegt und als Grundlage für eine zukunftsorientierte Planung dient. Es hilft, strategische Entscheidungen zu treffen, bringt Politik, Verwaltung und Bürgerschaft miteinander ins Gespräch und ist Voraussetzung für Fördermittel aus der Städtebauförderung sowie anderen Förderprogrammen.
Das Konzept beginnt mit einer umfassenden Bestandsanalyse der Stadt und definiert anschließend Ziele und Maßnahmen.
Der wichtigste Teil des INSEK-Prozesses ist die Beteiligung der Bevölkerung. Bereits im Frühjahr 2023 wurden die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines Bürgerforums aktiv eingebunden. Fast 100 engagierte Wittstockerinnen und Wittstocker brachten ihre Ideen zur Weiterentwicklung der Stadt ein, die bereits in die Bestandsanalyse und Zielsetzung des INSEK eingeflossen sind. Der jetzige Workshop zog die Expertise verschiedener Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Wohnen, soziale Einrichtungen, Tourismus, erneuerbare Energien und Mobilität hinzu. Ziel des Workshops war es, konkrete Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern zu entwickeln.
Der Workshop begann mit einer Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister, Holger Schönberg, und einem Überblick über die Inhalte eines INSEK und den aktuellen Stand der Fortschreibung. In sechs Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmer anschließend Maßnahmen zu den Themenfeldern Mobilität, Wohnen, Wirtschaft, erneuerbare Energien, Soziales und Lebensqualität.
In zwei Runden konnten die Anwesenden ihre Ideen einbringen. Jeder Diskussionstisch wurde von zwei ehrenamtlichen Moderierenden unterstützt. Am Ende des Workshops präsentierten die Gruppen ihre erarbeiteten Maßnahmen. Besonders häufig wurden Themen wie überregionale Vernetzung und die Verbesserung der Informationssichtbarkeit angesprochen. Zum Abschluss konnten die Teilnehmer ihre bevorzugten Maßnahmen mit Klebepunkten bewerten. Besonders hoch wurde die Maßnahme zur Entwicklung eines einheitlichen Stadtmarketings bewertet, gefolgt vom Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie der Bildung eines Praktikapools zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt.
Im Bereich „Mobilität“ stand der Ausbau der Radwege zu den Ortsteilen ganz oben. Beim Thema „Wohnen“ wurde die Verbesserung der wohnungsnahen Infrastruktur, einschließlich Sport-, Grün-, Kultur- und Bildungsangeboten, besonders hoch eingestuft. Im Bereich „Erneuerbare Energien“ wurde die Vorbildrolle der Stadt und öffentlicher Einrichtungen in Bezug auf die Nutzung erneuerbarer Energien betont. Vorgeschlagen wurde, dass öffentliche Gebäude und Freiflächen verstärkt für erneuerbare Energien genutzt werden sollen.
Ein weiterer bedeutender Aspekt des Workshops war die enge Zusammenarbeit zwischen Fachleuten aus unterschiedlichen Disziplinen. Diese interdisziplinäre Herangehensweise fördert innovative Lösungen und ermöglicht es, die Themenfelder aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Die Ergebnisse des Workshops werden nun in die Erarbeitung des INSEK integriert, das voraussichtlich im Sommer 2025 abgeschlossen sein wird. Mit dem vorangegangenen INSEK hat Wittstock bereits bewiesen, dass die Stadt in der Lage ist, Projekte erfolgreich umzusetzen. Zu den bedeutendsten Erfolgen zählen unter anderem die Landesgartenschau, die Sanierung des Bahnhofsensembles und die Umgestaltung des Wohngebietes Röbeler Vorstadt.
Der Fortschreibungsprozess des INSEK bereitet die Stadt Wittstock auf die Herausforderungen der Zukunft vor und stellt die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahren. WS