Der Kompost ist so etwas wie das Kraftwerk des Gartens: Hinein kommen Garten- und Küchenabfälle, die dort zu Dünger verarbeitet werden, dem Treibstoff für die nächste Ernte. Es ist ein kleines Wunder der Natur, dass aus dem unterschiedlichsten pflanzlichen Material schon nach einigen Monaten feinster Humus wird, wertvolle Gartenerde. Allerdings darf nicht alles auf den Komposthaufen. Einige Regeln sind zu befolgen, damit der Verrottungsprozess korrekt ablaufen kann.
Das klassische Kompostfutter sind Pflanzenreste, wie zum Beispiel abgeerntete Gemüsepflanzen, Moos und Staudenrückschnitt nach der Blüte. Dieses grüne Material zersetzt sich schnell und unproblematisch. Bei gejätetem Unkraut gilt es zu unterscheiden: Samentragendes Unkraut darf nur vor der Blüte auf den Kompost, sonst könnten die Samen den Verrottungsprozess überstehen. Es wird besser in die Biotonne geworfen. In großen Kompostierungsanlagen entwickeln sich höhere Temperaturen, sodass die Samen zersetzt werden. Das gleiche gilt für hartnäckige Wurzelunkräuter wie Giersch oder Quecke sowie für Pflanzen, die etwa von Mehltau befallen sind. Von Giftpflanzen wie Maiglöckchen, Fingerhut oder Eisenhut geht keine Gefahr aus. Die Giftstoffe zersetzen sich bei der Rotte vollständig. Allerdings gilt: Die Blätter des Eisenhuts sollte man nur mit Handschuhen anfassen, weil das Gift auch über die Haut aufgenommen wird.
Rasenschnitt ist eine wunderbare Zutat für den Kompost, allerdings nur dann, wenn er wohldosiert und mit anderen Pflanzenresten vermischt verwendet wird. Oft fällt er massenhaft an, dann kann sich das Gras in eine matschige, unangenehm riechende Masse verwandeln. Rasenschnitt sollte also immer gut mit trockeneren Materialien vermischt werden, wie beispielsweise Laub, trockenen Pflanzenstängeln oder klein gerissenen Pappfetzen. Das ist etwas anstrengend, verbessert aber die Qualität. Bei Gehölzschnitt ist es ähnlich: Nur klein geschnitten oder fein gehäckselt und mit feuchteren Bestandteilen vermischt wird eine gute Kompostzutat daraus. Einfach nur aufgeschichtet würde sich das trockene Geäst nicht zersetzen.
Bei Küchenabfällen gilt: Nichts Gekochtes und keine Fleischreste auf den Kompost, denn das könnte Ratten anlocken. Kein Fett oder Öl, weil dadurch das Grundwasser verunreinigt würde. Dafür sind alle rohen Obst- und Gemüsereste willkommen, Kartoffelschalen ebenso, außerdem Kaffeefilter und Teebeutel und zerbröselte Eierschalen. Zeitungspapier oder Eierkartons dürfen auch dabei sein, die Druckfarbe im Zeitungsdruck zersetzt sich. Anders sieht es mit Hochglanzmagazinen aus, die oft schädliche Stoffe enthalten.
Holzasche gehört in den Restmüll, denn im Laufe ihres Lebens sammeln Bäume Schwermetall an, das in der Asche hochkonzentriert zurückbleibt. Das Gleiche gilt für Reste vom Grillen. Auch Haustierkot hat nichts auf dem Komposthaufen verloren, und verblühte Schnittblumen aus dem Laden ebenfalls nicht. Nicht nur importierte Blumen, sondern auch solche, die hierzulande produziert wurden, sind oft reichlich mit Pestiziden belastet. Für Schnittblumen gibt es keine Grenzwerte. Anders ist es bei Blumen mit Ökosiegel oder Sträußen aus dem eigenen Garten: Die dürfen verwelkt auch auf den Komposthaufen. net