Bereits als Jugendliche schreibt sie erste Gedichte. Mit den Jahren erfuhr Eva Strittmatter „das Verhältnis zur Natur“ als „Konstante ihres Lebens“. In einem autobiografischen Text erinnert sie sich an Neuruppins „Topographie, an Geruch, Geräusch, Geschmack in Hitze und Kälte, Milde und Strenge“ sowie an ihre erste Liebe, die ihr durch den Tod des siebzehnjährigen Geliebten nach der Schlacht um die Seelower Höhen kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs entrissen wurde.
Anlässlich ihres 95. Geburtstags werden in einer Ausstellung im Museum Neuruppin erstmals Lebenszeugnisse der Neuruppiner Zeit aus ihrem Nachlass präsentiert, der im Literaturarchiv der Akademie der Künste in Berlin verwahrt wird. Fotos im Kreise der Familie und Freundinnen, Zeichnungen der Grundschulzeit, ein Schulheft und ihr Poesiealbum, Briefe sowie eine Kindheitserzählung und Gedichte geben Einblicke in ihre Lebens- und künstlerische Fantasiewelt. Eine Auswahl von Manuskripten verdeutlicht das Ringen um „Ursubstanz von Leben und Welt“ im Schreibprozess. Die Ausstellung wurde kuratiert von Franka Köpp und Gabriele Radecke vom Literaturarchiv der Akademie der Künste (Berlin), in Kooperation mit dem Museum. Aufgrund des Besucherinteresses wird die Ausstellung nun bis zum 16. Juni verlängert.
Die angekündigte Präsentation der Neuzugänge im Bereich der Bilderbogensammlung wird verschoben. Das Museum besitzt über 12 000 Bilderbogen aus Produktionsstätten in Europa und baut den Sammlungsschwerpunkt kontinuierlich aus. In der Vergangenheit ist es gelungen, Lücken zu schließen. So konnten ein größeres Konvolut Neuruppiner Bogen und weitere Objekte aus der Sammlung Dietrich Hechts erworben werden. Einige weitere Einzelstücke wurden dem Museum größtenteils geschenkt. Die Neuerwerbungen werden ab Ende Juni im Bilderbogenraum vorgestellt. WS