Neuruppin. Lesetour mit der Fontane-Literaturpreisträgerin 2025: Die Schriftstellerin und Malerin Lisa Kränzler stellt zwischen Ende Mai und Oktober an verschiedenen Orten in Brandenburg ihr Kunstmärchen „Mariens Käfer“ vor, für das ihr der diesjährige Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg zugesprochen wurde. Die mit 40 000 Euro dotierte Auszeichnung wird in Würdigung Theodor Fontanes als 24-monatiges Stipendium verliehen. Der seit 2019 vergebene Preis soll die Autoren dabei unterstützen, ihren künstlerischen Weg erfolgreich fortzusetzen. Die Lesetour wird vom Brandenburgischen Literaturbüro organisiert.

Die feierliche Verleihung des Fontane-Literaturpreises findet am Freitag, dem 6. Juni, ab 19 Uhr in der Kulturkirche Neuruppin statt. Interessierte können sich noch bis zum 1. Juni unter dem Link www.anmeldung.fontanepreis.de anmelden. Auf ihrer Lesetour wird die Autorin am Samstag, dem 7. Juni, um 11 Uhr im Rahmen der Fontane-Festspiele Station in Neuruppin machen, im Alten Gymnasium 1-3.

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) zeigt sich erfreut: „Ich freue mich auf die frisch gekürte Fontane-Literaturpreisträgerin Lisa Kränzler und wünsche ‘Mariens Käfer‘, diesem intelligenten und raffinierten Kunstmärchen um ein Insekt, das aus dem Paradiesgarten entwischt, und was erleben will, ein so großes wie interessiertes Publikum. Unser gemeinsam mit der Fontanestadt Neuruppin vergebener Literaturpreis unterstützt aufstrebende Literaturstars – und bietet ihnen selbstverständlich auch Gelegenheiten, um zu glänzen.“

Lisa Kränzler, geboren 1983 in Ravensburg (Baden-Württemberg), studierte Freie Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und schloss 2010 mit Diplom ab. 2012 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Export A“. Es folgten „Nachhinein“ (2013), „Lichtfang“ (2014) sowie „Coming of Karlo“ (2019). Lisa Kränzler erhielt unter anderem das Märkische Literaturstipendium und den Reinhold-Schneider-Förderpreis. Sie lebt in Dresden.

Der Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg hat mehrere Vorgänger. Er wurde erstmals von 1913 bis 1922 vergeben, unter anderen an Annette Kolb, Carl Sternheim und Alfred Döblin. Nach 1949 gab es zwei Fontane-Preise: Den Westberliner Preis erhielten unter anderen Peter Huchel, Günter Grass und Wolf Biermann. Den Preis des DDR-Bezirks Potsdam erhielten etwa Walter Kaufmann, Christa Wolf und Helga Schütz. Im Jahr 1994 wurde der Fontane-Literaturpreis von Theodor Fontanes Geburtsstadt Neuruppin neu gestiftet. Preisträger waren unter anderen Günter de Bruyn und Friedrich Christian Delius. Seit 2010 wurde er im Zwei-Jahres-Rhythmus mit Unterstützung des Mäzens Dr. Hans E. Weber vergeben, etwa an Lutz Seiler, Moritz von Uslar und Christoph Ransmayr. Im Jahr 2019 wurde der Fontane-Literaturpreis erstmalig gemeinsam durch die Fontanestadt Neuruppin und das Land Brandenburg an Peggy Mädler verliehen, 2021 ging der Preis an Judith Zander und zuletzt 2023 an Matthias Nawrat. dre