„Oeteldoetel“

Der Wochenspiegel veröffentlicht in loser Folge Texte auf Plattdeutsch. Unterstützt werden wir dabei vom Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e.V. sowie vom Plattdeutschen Stammtisch Wittstock. Dafür vielen Dank! Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen beim Lesen! Ihr Wochenspiegel-Team

Weitst du, wat ein „Oeteldoetel“ is? So ganz genau?

Ick nich. Dorüm harrn wi so üm 1984 rüm in uns „Plappermoehl“, de plattdütsche „Kultsendung“ von den’n Sender Schwerin an jeden 4. Sünndag, uns Tauhürers fragt, wat sei ünner „Oeteldoetel“ verstünnen.

Also würklich, wi hebben tau kein anner Sendung soväl Post krägen, as tau disse. Oewer so ganz genau weiten wi dat hüüt noch nicht tau düden.

Ein hett schräben, dat dat ein’n Tüdel an de Mütz is.

De anner meint, dat is een Wratt up de Back.

Wedder einer höllt den Oeteldoetel för’n lütten Koem.

Eine Fru hett schräben: „Einen Oeteldoetel is ein lütt Stück wat oewersteiht un nich mehr brukt wardt!“

Ein anner hett uns ’n lütt Gedicht insendt. Naja, so’n behöllern Kopp hew ick je nu ok nich mihr. Dor stünn in, dat de leiwe Gott dunnemals de Minschen ut Lehm maakt harr. De Minschen wiern je dat letzte in siene Schöpfung. Dorüm seggt man ok von wecke Minschen – du büst je woll dat Letzte!

As hei nu farig wier, blew noch so’n lütten Kluten Lehm oewer. Wegsmieten? Nee, dat güng nich an! Un dat mööt man den’n ollen Herrn tau’n Gauden hollen, dei güng noch sporsam mit dat Ma-te-ri-al üm. So keek hei sick de beiden iersten Minschen noch mal eins genau an, wo hei den’n Rest woll noch anbacken künn.

Bi Eva? Nee, de harr all twei Oeteldoetels dor baben.

Oewer bi Adam fünn hei noch’n Flach, wo noch gor nicks wier.

Rums, harr dei sienen Oeteldoetel weg!

Un man gaud, dat de Herrgott den’n Lehm nich wegsmäten harr!

Woans harrn wi Männer süss woll utseihn!

Klaus- Jürgen Schlettwein
Druckansicht