Das Wasser wirdimmer knapper
Landrat Ralf Reinhardt ruft die Bürger des Landkreises OPRzu einem verantwortungsvollen Umgang auf

Aufgrund des fehlenden Regens herrscht in den Wäldern des Landkreises OPR große Trockenheit. Die Gefahr von Waldbränden ist allgegenwärtig. Es reicht schon der kleinste Funke, um den ausgetrockneten Waldboden zu entzünden. Das Foto entstand im Juni bei Lindow.Foto: Christian Guttmann
Ostprignitz-Ruppin. Deutschlandweit war es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes im Jahr 2025 von Anfang Februar bis Ende Mai seit Aufzeichnungsbeginn 1881 noch nie so trocken. Auch der Landkreis OPR ist trotz punktueller Niederschläge großflächig von Wasserknappheit betroffen. Dass der Wasserverbrauch in den Sommermonaten oft doppelt so hoch ist wie im Winter, macht die aktuelle Lage besonders folgenschwer. Und zeigt das Thermometer dann noch Temperaturen über 30 Grad an, fließt das Wasser aus allen Hähnen. Es wird mehrmals am Tag geduscht und gebadet, Pools werden gefüllt, Schwimmbecken aufgestellt und der Rasensprenger läuft rund um die Uhr.

Doch eigentlich können wir uns dieses Verhalten gar nicht mehr leisten. Wasser ist inzwischen auch in unseren Breiten ein kostbares Gut, mit dem wir bedacht und sparsam umgehen sollten.

Momentan geben der Dossespeicher und die Rhinseen, in denen in den niederschlagsreicheren Monaten Wasser zurückgehalten wurde, noch Wasser an die unterhalb liegenden Gewässer ab. Allerdings liegt das Wasservolumen der Rhinseen weit unter der für diese Jahreszeit erforderlichen Speichermenge. Wegen der anhaltenden Trockenheit liegt der Vorrat in den Rhinseen derzeit bei lediglich 40 Prozent der eigentlichen Speichermenge von gut 13 Millionen Kubikmetern, so der Landkreis OPR.

Nach den aktuellen Prognosen wird es unumgänglich sein, die Wasserabgaben der Speicher weiter zu drosseln, um die Gewässerqualität unserer einzigartigen Seen erhalten zu können. Sollte es nicht bald langanhaltend regnen, ist im Landkreis mit trockenfallenden Fließgewässern, erheblichen Wasserspiegelabsenkungen in den Seen und fallenden Grundwasserständen zu rechnen. Gleichzeitig stellt ein zu geringer Wasserabfluss und Wasserstand eine große Gefahr unter anderem für Tiere und Pflanzen dar. Im schlimmsten Fall kann es zu erheblichen Schäden der Ufervegetation und sogar zu einem Fischsterben kommen.

Vor diesem Hintergrund appelliert Landrat Ralf Reinhardt (SPD) an alle Bürger im Landkreis, in der gegenwärtigen Trockenwettersituation verantwortungsvoll und sparsam mit den wertvollen natürlichen Wasserressourcen umzugehen. Insbesondere Grundstücksbesitzer an Gewässern werden aufgefordert, kein Wasser abzupumpen, um beispielsweise Rasenflächen zu gießen. Auch sind alle Inhaber einer Erlaubnis zur Entnahme von Wasser aus Fließgewässern und Seen aufgerufen, die in der Erlaubnis festgesetzten Mindestwasserstände und Abflüsse strikt zu beachten . Wer dagegen verstößt, riskiert ein Bußgeld und sogar den Verlust der Erlaubnis.

Die Kreisverwaltung prüft zur Zeit, ob weitere Schritte zur Reduzierung des Wasserverbrauchs notwendig sind. Dass entsprechende Allgemeinverfügungen und Verbote kommen können, hält die Verwaltung für nicht ausgeschlossen. Es kann notwendig werden, die Gewässerbenutzungen zu beschränken oder anzupassen. Gabriele Elstermann



Druckansicht