Zeit für Blumenzwiebeln
Von September bis November werdendie Beete für die Frühblüher vorbereitet

Blühkraft für das Frühjahr: Blumenzwiebeln jetzt in die Erde!Foto: Adobe Stock/iMarzi
Die ersten Farbtupfer im späten Winter und zeitigen Frühjahr setzen Frühblüher wie Krokusse, Tulpen und Narzissen. Das sind allesamt Zwiebelblumen. Sie legen ihre gesamte Kraft in eine Blumenzwiebel, die den Winter überdauert. Es ist ein Wunder der Natur, das uns jedes Jahr aufs Neue in Staunen versetzen kann, wenn Schneeglöckchen und Krokusse sich mit ihren Blüten manchmal sogar durch eine dünne Schneedecke kämpfen.

Die Frühblüher sind eine wichtige Nahrungsquelle für die ersten Bienen und Hummeln. Schneeglöckchen, die oft schon im Februar blühen, können überwinternde Insekten wie Hummelköniginnen mit erster Nahrung versorgen.

Die richtige Zeit, um die Zwiebeln in den Boden zu setzen, ist jetzt in den Monaten September bis November. Die Pflanzung ist unkompliziert. Die goldene Regel lautet: Die Zwiebeln werden zwei- bis dreimal so tief gesetzt, wie sie hoch sind. Der Boden sollte locker und durchlässig sein. In sandigen Böden, wie sie in Brandenburg häufig anzutreffen sind, kann etwas reifer Kompost untergemischt werden. Die Pflanzlöcher sollten nicht zu dicht nebeneinander gegraben werden, sonst könnten sich Pilzkrankheiten leichter verbreiten. Bei Krokussen und Schneeglöckchen sind fünf Zentimeter ein guter Abstand, bei Tulpen und Narzissen acht Zentimeter.

Am schönsten kommen die Blüten zur Geltung, wenn die Zwiebeln in kleinen Gruppen gesetzt werden. Dabei können sie so kombiniert werden, dass über Wochen immer wieder etwas blüht, zunächst die Schneeglöckchen, dann Krokusse, später Narzissen und Tulpen. Die Frühblüher können im Beet einen Platz finden, aber auch in einem Topf auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Auch mitten im Rasen können sie für Farbtupfer sorgen. Die Zwiebeln haben genug Kraft, um die Blütenstängel durch das Gras nach oben zu treiben. Dann gilt es allerdings, das Rasenmähen eine Weile aufzuschieben.

Zwiebelpflanzen sind in der Regel mehrjährig. Das heißt, wenn wir sie nach der Blüte im Boden lassen, treiben sie im Folgejahr wieder aus. Die Blühfreudigkeit der Zwiebel zu erhalten, ist allerdings nicht ganz einfach. Damit sie Kraft für die nächste Blüte sammelt, lassen wir die Laubblätter am besten stehen, bis sie komplett eingetrocknet sind. Die Blütentriebe dagegen sollten abgeschnitten werden, da sie der Pflanze Energie entziehen.

Allerdings sacken schwere Zwiebeln wie die der Tulpen mit den Jahren immer tiefer in die Erde. Dann kann es sein, dass im Frühjahr zwar noch grüne Blätter erscheinen, aber keine Blüten mehr. Auch Staunässe kann den Pflanzen zu schaffen machen, beispielsweise in Beeten, die den Sommer über regelmäßig beregnet werden. Oder sie werden Opfer von Wühlmäusen.

Deshalb graben viele Gärtner ihre Blumenzwiebeln aus, wenn die Blätter vertrocknet sind. Sie werden vom Laub befreit, gesäubert, getrocknet und müssen dann den Sommer über an einem Ort gelagert werden, der kühl, trocken und dunkel ist, beispielsweise im Keller. Im Herbst werden die Zwiebeln wieder in die Erde gesetzt, ergänzt durch Neuerwerbungen. net
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