Die Wittstocker Zweigstelle der Augentagesklinik Prignitz-Ruppin wurde erst in diesem Jahr eröffnet. Die Nachfrage sei jedoch so groß, dass die Praxis es trotz höchst professioneller Terminorganisation kaum schafft, allen Patienten einen Termin anzubieten.
„Die Versorgungslücke ist riesig und das Einzugsgebiet groß. Wir machen hier nur medizinisch notwendige Untersuchungen und Eingriffe und selbst damit kommen wir kaum hinterher. Mit unseren gesonderten Sprechstunden speziell für Kinder sind wir weit und breit sogar die Einzigen“, so Claudia Münn, die für die Organisation der Augentagesklinik verantwortlich ist.
Um die Fahrtwege für die Patienten zu verkürzen, habe sich das Team der Augentagesklinik dazu entschieden, das Angebot nicht auf den Hauptstandort Neuruppin zu beschränken, sondern in der Fläche auszuweiten. Wittstock biete sich auf Grund der Lage sehr gut an und sei zudem eine attraktive Stadt. Mittelfristig soll hier auch operiert werden können – dafür fehlen bisher jedoch geeignete Räumlichkeiten. Die aktuelle Praxis wurde in einer ehemaligen Wohnung eingerichtet und platzt aus allen Nähten. Schon die Frage, wo in den nächsten Monaten dicke Jacken und Mäntel von all denjenigen untergebracht werden sollen, die in der Praxis arbeiten oder behandelt werden, beschäftigt das Team. Trotz Angeboten der Stadt Wittstock und unzähligen Immobilienbesichtigungen sei bisher nichts dabei gewesen, was in Frage kommt. Mindestens 600 Quadratmeter, im Optimalfall um die 1000 sucht die Augentagesklinik. Die Räumlichkeiten müssen zudem barrierefrei zugänglich und grundsätzlich dafür geeignet sein, darin Operationsräume einzurichten. Um am Auge operieren zu dürfen, müssen diese besonders hohen Ansprüchen gerecht werden.
Landrat Ralf Reinhardt zeigte sich konstruktiv und spielte verschiedene Möglichkeiten durch, kreiseigene Gebäude in Wittstock entsprechend zu nutzen. Gemeinsam wurden erfolgreiche Niederlassungen anderer Praxen in der Region rekapituliert und Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Dass die ärztliche Versorgung, im Bereich der Augenheilkunde wie in anderen Bereich, eines der zentralen Themen für die Qualität der gesamten Region als Ort zum Leben und Arbeiten ist – darüber waren sich alle Beteiligten einig. Die gute Nachricht: Am Personal würde die geplante Vergrößerung der Wittstocker Zweigstelle der Augentagesklinik nicht scheitern. Für den vor Ort tätigen Augenarzt, Dr. Sérgio Macedo, steht fest, dass er die nächsten 20 Jahre in seinem Job und gerne auch an diesem Standort arbeiten möchte. WS