Winterquartierfür Kübelpflanzen
Vor den ersten Frostnächten brauchenviele Pflanzen einen wärmeren Platz

Viele Gärtnereien bieten einen Überwinterungsservice, holen empfindliche Kübelpflanzen ab und bringen sie gesund und kräftig im Frühjahr zurück.Foto: GMH/BVE
Die Tage werden kürzer und die Nächte kälter. Für einige Kübelpflanzen auf der Terrasse beginnt damit bald die Zeit des Winterquartiers. Möglichst noch vor den ersten Nachtfrösten müssen sie in Sicherheit gebracht werden. Dabei ist allerdings unterschiedlich vorzugehen, je nachdem, wie empfindlich die Pflanzen sind und welche Ansprüche sie stellen. Grundsätzlich gilt: Solange es geht, sollten die Pflanzen draußen bleiben, denn dort geht es ihnen meist am besten – wobei wir allerdings die Wettervorhersage im Blick behalten.

Die Gewächse bei Frost einfach ins Wohnzimmer zu holen, ist in der Regel keine gute Lösung, denn dort ist es ihnen zu warm. Für die meisten Kübelpflanzen eignet sich am besten ein Raum, in dem im Winterhalbjahr dauerhaft Temperaturen von etwa fünf bis zehn Grad Celsius herrschen. Das kann zum Beispiel ein kaltes Gewächshaus, ein kühler Wintergarten oder ein unbeheiztes Treppenhaus sein. Durch die niedrigen Temperaturen wird der Stoffwechsel der Pflanzen herabgesetzt. Vor dem Einwintern werden die Kübelpflanzen zurückgeschnitten und auf Schädlinge und Krankheiten kontrolliert.

Vielen mediterranen Bäumchen wie Oleander, Lorbeer oder Olive machen Temperaturen um den Gefrierpunkt nichts aus. Sinken die Temperaturen noch stärker, sollten auch sie an geschützte Plätze. Als immergrüne Gewächse brauchen sie in der Winterruhe noch etwas Licht. Zur Not kann eine LED-Beleuchtung helfen. Im Winterquartier benötigen die Pflanzen nur wenig Wasser, damit sich kein Schimmel entwickelt. Ganz austrocknen darf die Erde aber nicht.

Viele laubabwerfende Gewächse wie Fuchsie oder Engelstrompete können in dunklen Räumen überwintert werden, dann am besten bei Temperaturen unter fünf Grad. Unter den Gefrierpunkt sollte die Temperatur allerdings nicht sinken. Zur Not kann eine elektrische Heizung mit Frostwächterfunktion in den Raum gestellt werden, um ein Einfrieren zu verhindern.

Zitronen- oder Orangenbäumen und besonders Kübelpflanzen mit tropischer Herkunft wie Dipladenia oder Bougainvillea ist es dagegen in vielen Winterquartieren zu kalt. Sie brauchen dauerhaft Temperaturen über zehn Grad. Das bedeutet, dass für sie oft doch die Wohnung der beste Platz ist, am besten ein mäßig geheizter Raum. Schon vor den ersten kühlen Herbstnächten brauchen sie einen geschützten Ort.

Trägt ein Zitronenbaum im Herbst noch unreife Früchte, sollte er dagegen an einen hellen und warmen Platz in der Wohnung wechseln, etwa ein Südfenster, damit die Zitronen noch ausreifen können. Sind die Früchte abgeerntet, sollte der Standort kühl und dunkel sein. Je wärmer und heller der Platz ist, desto mehr Pflege braucht die Pflanze. Insbesondere muss sie dann regelmäßig nach Schildläusen abgesucht werden. Die Schädlinge treten oft auf, wenn Pflanzen aus dem Freien in die Wohnung geholt werden.

Wer selbst über keinen geeigneten Platz zum Überwintern der Pflanzen verfügt, kann auch die Profis damit beauftragen. Viele Gärtnereien bieten einen Überwinterungsservice an, oft mit Abholung. net
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