So erleben Potsdams Partnerstädte die Krise
Von Nordamerika bis Ostafrika – Potsdams Städtefreundschaften beleuchtet

Die hübsche Altstadt von Perugia, eine der Partnerstädte Potsdams. Foto: pavel068 – Fotolia Foto:64062620
Potsdam. Die Corona-Pandemie hält derzeit die gesamte Welt in Atem, das gilt auch für Potsdams Partnerstädte. Zu insgesamt neun Städten pflegt die Landeshauptstadt offizielle Städte-Partnerschaften. Wie es in einigen davon in der Krise aussieht, hat der Wochenspiegel einmal zusammengestellt:■ Perugia/Italien: In Italien hat die Corona-Krise zwar ein besonderes Ausmaß angenommen, Potsdams italienische Partnerstadt Perugia in der Region Umbrien ist aber glücklicherweise eine der Städte, die weniger betroffen sind. Laut Auskunft der Stadt Perugia waren mit Stand vom 29. April 330 Personen positiv auf das Virus getestet. 32 von ihnen sind weiterhin krank, 288 sind genesen und 22 noch in klinischer Behandlung. Insgesamt gab es 10 Tote.

Die Stadt hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um ihre Bürger zu unterstützen. So wurde beispielsweise zusammen mit der italienischen Regierung ein Solidaritätsfond für Lebensmittel eingerichtet. Bedürftige bekommen so Lebensmittelgutscheine zur Verfügung gestellt. Der Freundeskreis Potsdam-Perugia hat bereits dazu aufgerufen, für diesen Fond zu spenden. 2 800 Euro konnten an die Stadt bereits überwiesen werden.

■ Sansibar/Tansania: Unterstützung kann auch für die ostafrikanische Partnerstadt Sansibar geleistet werden. Die dort ansässige Textilfirma Zanzibar Apparel stellt Schutzmasken her – sowohl für den Privatgebrauch als auch medizinische Masken – und verkauft sie. Ein Teil der Erlöse geht in einen Fond, der der Bevölkerung zu Gute kommt, mit dem beispielsweise kostenlose Masken zur Verfügung gestellt werden. Ansprechpartnerin für die Aktion ist Martina Löffler (martina.loeffler@textilconsulting.com), die als Unternehmensberaterin für Zanzibar Apparel tätig ist und sich gleichzeitig im Freundeskreis Potsdam-Sansibar engagiert. Laut Information des Gesundheitsministeriums Sansibar gibt es mit Stand vom 7. Mai 134 registrierte COVID-19-Fälle. Die Verwaltung arbeitet weitestgehend normal, die Schulen sind geschlossen, ebenso wie die meisten Hotels. Die vom Tourismus lebende Insel schottet sich derzeit von internationalen Gästen ab. Keine Anreise mehr möglich.■ Jyväskylä/ Finnland: Insgesamt 102 bestätige Corona-Fälle. In der gesamten Region Mittelfinnland sind es 130 bei einer Bevölkerung von 252 716 Personen. Viele Einrichtungen, wie Museen, Theater, Bibliotheken, Schwimm- und Sportanlagen sind geschlossen.■ Versailles/ Frankreich: Auch im Nachbarland wird nun allmählich die Kontakt- und Ausgangssperre gelockert. Bisher war es dort nur unter dringenden Umständen möglich, das Haus zu verlassen. Seit dem 11. Mai wird der Schulbetrieb für einen Teil der Schüler wiederaufgenommen. In den nahe der Metropole Paris gelegenen Städten Versailles und Bobigny gelten in den Rathäusern immer noch gesonderte Öffnungs- und Sprechzeiten sowie Schutzmaßnahmen. Bürger sind außerdem dazu angehalten, vor allem auch die Onlinedienste in Anspruch zu nehmen.■ Opole/Polen: Die Abstandsregelung von je einer Person pro 15 Quadratmeter gilt nur noch für den Erholungs- und Restaurantbereich. Seit dem 18. Mai sind Kindertagesstätten wieder geöffnet. Auch einige kulturelle Einrichtungen, wie die städtische Bibliothek, Galerien und Museen werden schrittweise unter strengen Auflagen und Hygienevorschriften wieder zugänglich. Opole ist die Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft, in der es aktuell 555 bestätigte Coronafälle und 41 Todesfälle gibt.■ Sioux Falls/USA: Der amerikanische Bundesstaat South Dakota, in dem Sioux Falls liegt, hat als einer von fünf Bundesstaaten keine Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Stadt selbst hat jedoch eine COVID-19-Verordnung erlassen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. In Gastronomiebetrieben dürfen demnach Gruppen nicht aus mehr als sechs Personen bestehen, Abstandsregeln gelten von sechs Fuß, also etwa 1,80 Meter. In der Region Sioux Falls, die Daten aus dem Minnehaha County sowie dem Lincoln County einschließt, gibt es aktuell 3 370 bestätigte Corona-Fälle, 40 Menschen sind an den Folgen des Virus verstorben, 2 510 sind wieder genesen. U. Hansbuer
Druckansicht