Verantwortlicher der insgesamt sechs Aktiven ist seitdem der Pritzwalker Thomas Lange. Er war auch bis 2022 mehr als 30 Jahre lang Vorsitzender der Gartensparte Dömnitzaue, die erst im Sommer ihr 40-jähriges Bestehen feierte. Die Mitglieder der Truppe, die unbewaffnet mit „Jedermannsrechten“ ausgestattet insbesondere nachts die Parzellen der etwa 60 Vereinsmitglieder bewachen, melden sich vor ihren Rundgängen bei der Polizei an und geben Vorkommnisse an Polizei oder Ordnungsamt weiter.
Neben Lange gehören der Gruppe seine Frau Beate Lange, Dagmar und Horst Grothe, Jutta Garzke und Heiko Rau an. Unterwegs sind sie insbesondere jetzt in der dunklen Jahreszeit, wenn in der Kleingartensparte Dömnitzaue die Besitzer und Pächter seltener vor Ort sind und sie daher am ehesten mit Einbrüchen rechnen.Den Rahmen der Ehrung bot die „Regionalkonferenz der Polizeidirektion Nord zur Fortentwicklung der Sicherheitspartnerschaften“ im Pritzwalker Kulturhaus. An der Konferenz nahmen die Zweite Beigeordnete des Landkreises Prignitz, Sabine Kramer, und der Landrat des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, Ralf Reinhardt, teil. Seitens der Polizei waren die Revierleiter und Revierpolizisten vertreten, es kamen Mitglieder der Sicherheitspartner und Verwaltungsmitarbeiter der Stadt Pritzwalk.
Es gehört zur Tradition, dass nach zwei Jahrzehnten Bestehen solcher Kooperationen vom brandenburgischen Minister des Inneren und für Kommunales geehrt werden, was in diesem Fall stellvertretend Anja Germer übernahm, die Leiterin der Ministerialabteilung 4 „Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Polizei und Ordnungsrecht und Kriminalprävention“. Zu den Gratulanten gehörte außer Sabine Kramer auch Jan Waldmann, der Leiter des Amtes für Bürgerservice in Pritzwalk. mbuSicherheitspartner sind sozial engagierte Einwohner, die in der Wahrnehmung ihrer persönlichen Rechte („Jedermannsrechte“) und der sozialen Verantwortung für die Gemeinschaft unbewaffnet und ohne hoheitliche Befugnisse, im Zusammenwirken mit anderen, für die örtliche Sicherheit aktiv tätig werden. Sie bilden nach Möglichkeit im lokalen Verbund Sicherheitspartnerschaften, um sich gemeinsam und abgestimmt zu engagieren. Sie nehmen keine Aufgaben von Polizei oder Ordnungsamt wahr, sondern alarmieren als aufmerksame Nachbarn die Polizei oder die Behörden und zuständigen Ämter, wenn sie Gefahren erkennen, Verdächtiges feststellen oder Straftaten beobachten.
Die „Sicherheitspartnerschaften“ gingen aus dem Modellversuch „Sicherheitspartner in Brandenburg“ von 1994 hervor und wurden seitdem weiterentwickelt. In Brandenburg gibt es aktuell etwa 70 dieser Kooperationen.