In der interaktiven Sonderausstellung konnten die Besucher nicht nur Input, zum Beispiel zur Digitalisierung im Museum geben, sondern selbst als „Direktoren“ mitbestimmen, welche Sammlungs- und Ausstellungsschwerpunkte sie sich künftig in der „Alten Burg“ wünschen. Dieser Beteiligungsprozess wird auf der Finissage ausgewertet und die Ergebnisse werden in die künftige Dauerausstellung und Sammeltätigkeit des Museums einfließen. Ein erstes Ergebnis dieses Formats verrät Museumsleiter Marcel Steller schon vorab: „Wittenberge hat 800 Jahre engste Bande mit der Elbe – im Guten wie im Schlechten. Das weiter zu betonen, wünschen sich viele Besucher für die Elbestadt.“ Die letzte Möglichkeit, mit abzustimmen, steht den Besuchern am 11. Februar zur Finissage offen.
Knapp 2000 Gäste zählte die „Alte Burg“ seit der Ausstellungseröffnung von „Schatz oder Schrott?“, was Steller besonders freut: „Wir wollen kein Museum von oben herab machen, sondern gemeinsam mit den Wittenbergern besprechen, was sie sich im Museum wünschen. Und das ist uns mit diesem Mitmachformat sehr gelungen.“ Die Ausstellung ist gemeinsam mit dem Studiengang „Sammlungen – Provenienz – kulturelles Erbe“ der Universität Würzburg entstanden, deutschlandweit dem einzigen Studiengang in dieser Richtung. Was sammelt eigentlich ein Stadtmuseum? Und was passiert mit Objekten, die sich als nicht museumsrelevant herausstellen? Wie soll unser Stadtmuseum in zehn oder 50 Jahren aussehen? Zur Finissage wird auch ein umfangreicher Sammelband vorgestellt, in dem Museen und Archive der Prignitz und darüber hinaus ihre Türen zum Depot öffnen und einen seltenen Einblick hinter die Kulissen der Museumsarbeit erlauben. Darin werden auch diese Fragen beantwortet.
So beschreiben unter anderem auch die Wittenberger Stadtarchivarin Carola Lembke und die Perleberger Museumsleiterin Anja Pöpplau die überraschenden Herausforderungen ihrer Arbeit „Hinter den Kulissen“. Auch die druckfrische Nachauflage des reich bebilderten und schnell vergriffenen Bandes „Dampfende Kessel – Arbeiter-Ernährung in Wittenberge“ vom letzten Jahr wird bei der Finissage zu erstehen sein. „Uns freut es sehr, dass das Stadtmuseum Wittenberge sich dieser Aufgabe so aktiv stellt und mit dieser wunderbaren Ausstellung die Öffentlichkeit auf seinen Weg mitnimmt“, lobte der Museumsverband Brandenburg bereits zur Ausstellungsmitte die Sonderschau – und wird aufgrund der Arbeit des Wittenberger Museums am 12. Januar 2024 eine Weiterbildung für alle Brandenburger Museen mit dem Thema „Sammlung im Griff“ im Stadtmuseum Wittenberge anbieten. WSDie Finissage zur Ausstellung „Schatz oder Schrott? – Eine Ausstellung in eigener Sache“ findet am Sonntag, dem 11. Februar, um 14 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Stadtmuseum „Alte Burg“ Wittenberge, Putlitzstraße 2, Wittenberge, Tel. 03877/405267,