In diesen Jahren, in denen er das „Gesicht der Finanzkrise“ war, hat Ackermann Höhen und Tiefen erlebt. Er hat sich der Verantwortung gestellt. Nun hat der Topmanager selbst ein Buch geschrieben, um seine positiven und negativen Erfahrungen auf Papier zu bringen: „Mein Weg“. Dabei erfahren die Leser nicht nur eine ganze Menge über Banken, Investmentfinanzsysteme und ihre Verflechtungen mit der Politik, sondern sehr viel über Ackermann und seine Familie. Er wurde im Kanton St. Gallen geboren, absolvierte einen mehrjährigen Wehrdienst und war Oberst der Artillerie. Er hat die Facetten des Bankgeschäfts von Grund auf studiert und erzählt davon in einer Weise, die auch dem Laien verständlich ist. Ackermann war in der ganzen Welt unterwegs, auch heute noch ist er mit seinen 76 Jahren aktiv, und wie das Medienecho auf sein Buch zeigt, ein gefragter Gesprächspartner. Er berichtet in Anekdoten von den anderen Großen, die ihm in Japan und den USA, China und Russland, in Großbritannien und Deutschland begegnet sind. Dabei geht es ihm nicht darum, seine eigene Bedeutung zu betonen, indem er mit großen Namen um sich wirft, sondern zu zeigen, wie diese Menschen in ihrer Komplexität funktionieren, dass sie sich mitunter gar nicht so sehr unterscheiden. Ackermann ist ein Verfechter des Dialogs.
Und er hat klare Positionen zu den Herausforderungen, vor denen Banken heute stehen, vor denen die Politik steht, vor denen die Gesellschaft steht. Er mahnt, nicht über Schuldenbremsen, sondern über Wachstum nachzudenken. Immer wieder betont er, dass ihm die Menschen im Mittelpunkt bleiben. So ziehen sich auch sehr persönliche Begegnungen durch diese lesenswerte Autobiografie. rvAckermann, Josef: Mein Weg. Langen Müller Verlag, 2024.