Auf den Zuschauerbänken sitzen Eltern, Großeltern, Freunde und Geschwister sowie Lehrer und die Schulleiterin Heike Rudolph. Zu Beginn der Vorstellung übernimmt noch kurz Zirkusdirektor Jeffrey Hein das Mikrofon, bevor er es an die beiden Moderatoren Finn und Malte übergibt, die souverän durch die Vorstellung führen. Und dann geht die Vorstellung auch schon los. Ein Clown bringt Licht in die Manege, sorgt dafür, dass alle Scheinwerfer das Geschehen beleuchten. Der Traum vom eigenen Auftritt im Zirkus wird für die knapp 260 Rolandschüler wahr. Diese wurden zuvor in zwei Gruppen eingeteilt, die jeweils eine Vorstellung gestalteten.
Schulleiterin Heike Rudolph ist begeistert von dem, was ihre Schüler hier leisten. Nach nur zwei Tagen Training, pro Tag zwei Stunden, haben sie sich ihre Darbietungen erarbeitet, so Jeffrey Hein. Am Mittwoch zuvor gab es noch zwei Generalproben. „Das Zirkusprojekt unterstützt das Motto ,Miteinander‘ an unserer Schule“, freut sich die Schulleiterin. „Ja, das Miteinander ist uns bei der Arbeit ganz wichtig“, sagt der Zirkuschef. „Deshalb sind die Gruppen durchmischt und nicht nach Klassenstufen sortiert. Da treten der Erstklässler und der Sechstklässler miteinander auf.“ Und dieses Miteinander behalten die Schüler auch außerhalb der Manege bei, wie die Schulleiterin und der Zirkusdirektor immer wieder beobachten konnten. Die acht Trainer des Projektcircus Hein haben mit den Jungen und Mädchen fleißig geübt.
Jetzt stehen alle aufgeregt hinter dem Vorhang, der in die Manege führt. Wenn sich dieser öffnet, weicht die Anspannung, treibt der Beifall des Publikums zu Höchstleistungen. Und so präsentieren sie eine lustige Ziegendressur und eine mit Tauben. Sie bringen als Clowns das Publikum zum Lachen. Sie erhalten den Beifall für ihre Darbietungen als Jongleure, Seiltänzerinnen, Fakire, orientalische Tänzerinnen, Trapezartisten, Zauberer und Akrobaten. Dazu haben sie vom Zirkus die passenden Kostüme bekommen. Das Geld zur Finanzierung hatten sich die Schüler im vergangenen Schuljahr selbst beim Rolandschullauf „erlaufen“.
Jeffrey Hein und seine Truppe sind seit 18 Jahren unterwegs. „Meine Uroma hat 1933 den Circus Hein gegründet“, erzählt er und erwähnt nicht ohne Stolz, dass sich der Privatzirkus auch in DDR-Zeiten gehalten hat. Doch nach der Maueröffnung habe es ein Überangebot an Zirkusunternehmen gegeben, so dass seine Zirkusfamilie nach Alternativen gesucht hat. „So kam die Idee für den Projektcircus. Und das wird sehr, sehr gut angenommen.“
Jeffrey Hein und Heike Rudolph loben nicht nur die Leistung der Rolandschüler. Sie bedanken sich auch bei den Eltern, die die Zirkusleute beim Auf- und Abbau des Zeltes unterstützten, sowie bei der Prignitzer Energie- und Wasserversorgungsunternehmen GmbH, die das Flüssiggas für die Heizung in der Manege zur Verfügung stellte.
Perleberg behält die Truppe in guter Erinnerung. „Gern kommen wir in sechs Jahren wieder“, heißt es am Ende der Vorstellung in der Manege. Für die Schüler gibt es eine bleibende Erinnerung, denn die Vorstellungen wurden aufgezeichnet, kommen bald per Post in die Prignitz. Darauf sind dann zu sehen: die kleinen Stars der Rolandschule in der Manege. dre