Die Stepenitz (Elbe) ist einer der ökologisch wertvollsten Flüsse Brandenburgs und auch ein überregional bedeutsames Vorranggewässer für Langdistanz-Wanderfischarten wie Lachs und Meerforelle. Der nur 84 Kilometer lange Fluss entspringt in einem Endmoränenzug der Prignitz im Nordwesten Brandenburgs, mündet bei Wittenberge in die Elbe, hat ein Einzugsgebiet von 1299 Quadratkilometern und eine auf langen Strecken naturnahe Gestalt. Naturnahe Flüsse wie die Stepenitz und deren Auen sind Hotspots der Artenvielfalt in Mitteleuropa und leisten auch wichtige Beiträge zum natürlichen Klimaschutz und zur Hochwasservorsorge. Intakte Flusslandschaften haben zudem einen hohen Erholungswert.
Insbesondere die naturnahe Gewässerstruktur der Stepenitz sowie die beachtenswerte Artenvielfalt gaben den Ausschlag zur Auszeichnung als „Flusslandschaft der Jahre 2024/25“. Axel Schmidt, Bürgermeister der Stadt Perleberg, begrüßte die Entscheidung, die Proklamationsveranstaltung in der Stadt Perleberg durchzuführen. „Lassen Sie uns diese zwei Jahre nutzen, um die Stepenitz mehr in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken. Machen wir uns vertraut mit dem Leben im und am Fluss, nutzen wir unsere Stepenitz mehr bei Veranstaltungen, denn schließlich ist Perleberg die Stadt im Fluss“, wandte er sich an die anwesenden Vertreter verschiedener Vereine und Verbände. „Keine andere Stadt am Verlauf der Stepenitz wurde und wird durch sie so in ihrer Entwicklung geprägt.“
Während der Proklamation mahnte Michael Müller, Bundesvorsitzender der „NaturFreunde Deutschlands“: „Der moderne Mensch leidet an Naturvergessenheit. Der Schutz des Wassers ist nicht nur ökologisch wichtig, sondern mitentscheidend für unser Überleben. Wir müssen alles tun, um die Bebauung von Flüssen und Bächen zu stoppen. Der Schutz von Flusslandschaften dient auch dem Schutz der Menschen.“ Klaus-Dieter Mau, Präsident des Deutschen Angelfischerverbandes betonte: „Angelverbände und -vereine setzen sich in Deutschland seit über 100 Jahren für den Schutz der Gewässer und die Wiederansiedlung bedrohter Fischarten ein. Anhand der Stepenitz als Flusslandschaft der Jahre 2024/2025 wird der unschätzbare Wert dieses ehrenamtlichen Engagements für die Zukunft der Gewässer in Deutschland deutlich.”
Der Präsident des Landesanglerverbandes Brandenburg, Günter Baaske, verwies auf wichtige Wiederansiedlungsprojekte: „Die Stepenitz ist ein ganz besonderer Fluss, nicht zuletzt durch die Wiederansiedlungsprojekte für Lachs, Meerforelle sowie Bachmuschel. Sie steht für Artenvielfalt und das Ziel, Flüsse ohne Querverbauungen zu schaffen. Es geht nicht nur um ein Anglerparadies. Es geht darum, die Natur in ihrer Schönheit zu bewahren.“
Im zweijährigen Kampagnenzeitraum haben „NaturFreunde“ und Angelfischer an der Stepenitz viel vor. Sie wollen das Flusssystem weiter renaturieren und Wanderhindernisse für Fische abbauen, neue Besatzmaßnahmen bedrohter Fischarten wie Lachs oder Meerforelle durchführen, öffentliche Wanderungen, Kanu- und Radtouren organisieren, naturnahe Umweltbildung und gewässerökologische Seminare veranstalten und öffentlichkeitswirksame Naturschutz-Aktionen durchführen. Weitere Informationen zu den kommenden Veranstaltungen gibt es unter flusslandschaft.dafv.de und flusslandschaft.naturfreunde.de dre