Auf Instagram präsentiert sich der Gerüstbaubetrieb seit ungefähr zwei Jahren. Dort entdeckte auch Philip Bader das Handwerksunternehmen aus seiner Region. Wenig später meldete er sich zum Schulpraktikum und heute ist der Lehrling im zweiten Lehrjahr – „einer der besten, die wir hier hatten“, so Jenifer Treichel, die im Betrieb für Personalfragen zuständig ist.
Ihr Mann Heiko führt gemeinsam mit Marcel Lublow die Geschäfte von zwei Betrieben in Pritzwalk und im mecklenburgischen Lübz. „Für uns war klar, wir müssen dorthin, wo die jungen Leute sind“, berichtet sie von den Social-Media-Aktivitäten der Gerüstbauer. Hier werden Arbeitseindrücke, Teamevents und auch Geburtstagsgrüße geteilt. Das schaffe Nähe und baue Vertrauen auf. Außerdem werbe der Betrieb in den Schulen und auf Ausbildungsmessen in der Region um junge Leute und neue Azubis.
Auch Philip ist immer mit dabei und berichtet bei Schülern von seinem Ausbildungsalltag. „Das ist für uns eine enorme Unterstützung und für die Schüler oftmals viel wertvoller als unsere Werbeflyer“, erzählt der Azubi. Schon im zweiten Lehrjahr ist Philip Bader mit auf den Baustellen in der Region und unterstützt seine Kollegen beim Aufstellen von Gerüstkonstruktionen an Gebäuden, Brücken, Türmen und anderen Bauwerken.
Die Kollegen schätzen vor allem seine Lernbereitschaft. Einmal erklärt, wendet er das erworbene Wissen schnell an. Seine Teamfähigkeit, sein Humor und seine gewissenhafte Art werden im Betrieb rundum geschätzt. In der Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Dorf. „Der Junge ist einfach ein Klasse-Typ“, fasst die Chefin zusammen. Der Handwerksbetrieb in der Prignitz arbeite nach dem Motto: „Geht nicht, gibt´s nicht!“ Neben den gängigen Systemen, die jeder aus dem Straßenbild kennt, werden auch Spezial- und Modulgerüste bei besonderen Herausforderungen eingesetzt. So können auch Arbeiten an komplizierten Vorsprüngen, historischen Bauwerken oder in der Industrie sicher durchgeführt werden. Damit hat sich der Handwerksbetrieb in der Region fest etabliert.
Das Unternehmen wurde mit dem Ausbildungspreis 2021 ausgezeichnet und war beim Zukunftspreis 2023 unter den Nominierten. Neben regelmäßigen Teamaktivitäten wird auch der örtliche Sportverein TSV Vietlübbe gesponsort und es gibt eine gute Zusammenarbeit mit den Schulen in der Region, berichtet Treichel.
Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Philip bei Wind und Wetter mit dem Moped auf den Weg in den Betrieb macht, findet Jennifer Treichel und wünscht sich für die Region ein durchdachtes Verkehrsnetz für den öffentlichen Nahverkehr. „Oft können wir junge Menschen gar nicht ausbilden, weil sie keine Chance hätten, ohne stundenlange Anfahrtswege zur Arbeit zu kommen“.
Auch deshalb unterstützt der Betrieb seine Schützlinge beim Führerschein finanziell. Auch Nachhilfe-Möglichkeiten werden organisiert, wenn es in der Berufsschule mal nicht so gut läuft. Das ist bei Philip jedoch nicht der Fall: Seine Berufsschule, das Max-Bill Oberstufenzentrum in Berlin, befürwortet die Auszeichnung. Das Berichtsheft für die Ausbildung von derzeit sechs Azubis wird längst digital geführt und auch im Arbeitsalltag des Unternehmens ist das Tablet nicht wegzudenken: branchenspezifische Software ist durchgehend im Einsatz und Fortbildungen im digitalen Bereich werden gefördert und gefordert. dre