Der Wochenspiegel veröffentlicht in loser Folge Texte auf Plattdeutsch. Unterstützt werden wir dabei vom Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e.V. sowie vom Plattdeutschen Stammtisch Wittstock. Dafür vielen Dank! Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen beim Lesen!
Ihr Wochenspiegel-TeamDat gifft nix bäders up d’ Dörp allhieras ne fiene Hochtietsfier.
Doch bet sik erfüllt dat groote Sehnen
hest du noch mancheen Hürd’ to nähmen!
Ünner annerm müsst du dat Upgebot bestell’n,
un davon will ik nu vertell’n:Et is woll so söbentig Johr her,
as dat hier so Sitte wär:
wenn een keuschet Poor noh de Kirch hentrockt,
lüd de schöne groote Glock’.Wär dat awer Not an Mann,
wat ja ok mol vörkom’n kann,
dät’n se de lütte Glocke lüden,
un jedeen wüsst – de mütt’n frien!Nu wär dat mol een schönen Junidag,
an den man sik so richtig freuen mag,
do seet hier in de Pasterstuw
Heinz mit siene groote Leew.Se harrn all dit un dat besproken;
de Nahwersch sall up de Hochtiet koken,
un wat man sik so noch vertellt,
wenn man dat Upgebot bestellt.Üm dat Gespräch nu to beenn’n
dä de Paster sik an denn Brügamm wenn’n:
„So Heinz, sagen Sie nun an -
welche Glocke ist denn bei Ihnen dran?“„Selbstverständlich die Große, Herr Pastor!“
Segg´n Heinz un Emmi fix in Chor.
„Na, dann hätten wir ja auch das erledigt
und ich beginne gleich mit der Predigt.“Dorbi mokt he Anstalten üm uptostohn,
dat junge Poor schickt sik an, no Hus to gohn.
Bevor se rutgohn, stünn Heinz noch mol wiss,
em plogen de Gewissensbiss’.„Ach, Herr Paster, et is nich so.
Mien Hart, dat ward nich richtig froh.
Äver wat willn wi noch lang rümmerfimmeln:
Loten s’ doch de lütt Glock’ so’n bäten twischenbimmeln.
Denn hemm de Lüer ehren Willen
un ik kann mien Gewissen stillen.“Un siet de Tied ward’n beid’ Glocken insetten,
süss hett’n s’woll mancheen anschäten.
Hürt un wierervertellt vun Ingrid Konrad ut Freinsteen