Der Perleberger Tierpark gilt seit jeher als Publikumsmagnet. Für die Einwohner ist es eines der beliebtesten Ausflugsziele, für Gäste aus entfernt liegenden Orten ein Highlight in der Fremde. Der Park liegt am Stadtrand (Richtung Bad Wilsnack) und ist eingebettet in einen seit Jahrzehnten gewachsenen Kiefernwald. Der bietet bei Sonnenschein und hohen Temperaturen Schatten und frische Luft, schützt vor Wind und stellt bei Regen sogar sein grünes Dach zur Verfügung.
Die Besucher haben die Wahl: Sie können das 15 Hektar große Areal ab dem Eingang im Uhrzeigersinn und entgegen dem Uhrzeigersinn erforschen oder einfach ab durch die Mitte marschieren. Welchen Kurs auch immer sie wählen, sie können nichts falsch machen. Denn irgendwann sehen sie sie alle: 100 Tierarten werden in Perleberg zur Schau gestellt. Heimische Tiere und Exoten. In Volieren und Gehegen – geschlossen und begehbar.
Als besondere Attraktionen sieht die Tierparkleitung das Bärengehege, das Wolfsgehege, das Erdmännchen- und das Nasenbärengehege oder die begehbare Vogelvoliere, das Alpakagehege und direkt in der Nähe des Eingangs die Eulenburg.
Nicht immer auf Anhieb sind die Tiere zu erkennen, je nach deren Größe und Farbe sowie Bauart und Ausmaße des Geheges. Da kann sich der Uhu schon mal hinter Blättern verstecken. Schwerer hat es die Schnee-Eule, deren weißes Federkleid auffälliger ist. Demnächst werden weitere Eulen in das 40 Quadratmeter große Gehege einziehen. Am und im Teich quaken gelegentlich Frösche – getarnt im Grün der Wasserpflanzen. Dass und wo sich die Erdmännchen öfter rar machen, verrät schon der Name.
Sich nicht ohne weiteres zurückziehen kann der Pfau. Er befindet sich in der modernen, 2011 eröffneten Vogelvoliere und hat eine wunderschöne Schleppe zu tragen. Die Schleppe der Männchen besteht aus sehr stark verlängerten, ein bis eineinhalb Meter langen Oberschwanzdeckfedern. Diese können zu einem fächerförmigen Rad aufgestellt werden. Vorausgesetzt, der Pfau möchte das.
Unverkennbar ist ein hüpfender Gast aus Australien. Der Bewegungsablauf des Kängurus bleibt unnachahmlich und nicht nur für Kinder ein Hingucker. Nicht anders verhält sich das beim Trampeltier, ein Mitglied aus der Familie der Kamele. Zum Schmunzeln, wenn die Höcker der Schwerkraft unterliegen und schon mal zur Seite „knicken“.
Geradezu ein Paradies auf Erden haben die Nasenbären. Sie leben in einem Gehege, dürfen aber auch auf Bäume klettern und über eine Brücke aus Holz, die zwischen zwei Bäumen befestigt ist und hoch oben über einen Fußweg führt, in ein weiteres Gehege wechseln. Im wahrsten Sinne aus der Hand frisst das Damwild im Freigehege. Das Rudel wartet kollektiv darauf, dass Besucher ihr Reich betreten und Futter mitbringen.
Etwas Geduld braucht der Besucher, wenn er die anderen Stars des Tierparks sehen möchte. Hält der Braunbär Mittagsruhe, dann hält er Mittagsruhe. Und der scheue Wolf lässt sich in seinem mit viel Grün bewachsenen Gehege nicht so schnell aus der Reserve locken. Irgendwann aber doch. Ausdauer ist gefragt.
Apropos: Es lassen sich einige Stunden im Perleberger Tierpark verbringen, ohne dass es langweilig wird. Zurückbleiben wird die Erinnerung an einen bunten, internationalen Mix an Tieren: groß und klein, bunt und einfarbig, europäisch und asiatisch, afrikanisch und australisch, mit und ohne Geweih, grunzende, fiepende, blökende und fliegende Tiere. Und alte Exemplare. Aber nicht so alt wie der Tierpark. Stefan BlumbergInfo: Eintritt für Erwachsene acht Euro, für Kinder ab vier Jahre drei Euro (darunter frei), ab sieben Jahre vier Euro, Familienkarte (zwei Erwachsene, zwei Kinder) 19 Euro. Adresse: Wilsnacker Chaussee 1, 19348 Perleberg.