„Es handelt sich um Dieselfahrzeuge nach dem neuesten Standard“, erklärt René Glaeser, Werkleiter des Eigenbetriebs mit seinen 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch optisch kommen die Fahrzeuge anders daher als ihre Vorgänger: Sie sind bunter, damit sichtbarer und fallen somit besser auf. Dazu tragen zwei weitere Aspekte bei: So kommen zum Blaulicht auch die sogenannten Kreuzungsblitzer hinzu, wodurch die Fahrzeuge auch im Kreuzungsbereich von der Seite besser zu erkennen sind. Eins der neuen Fahrzeuge hat sogar ringsum Blaulicht. Und dank der Presslufthörner sind auch die Signale der Fahrzeuge besser hörbar.
Ein solch hoher Standard kostet viel Geld: Insgesamt 814 000 Euro beträgt die Gesamtinvestitionssumme nach Angaben von René Glaeser für alle drei Fahrzeuge. Bei einem Fahrzeug ist der Austausch indes etwas günstiger. Hier wurde „nur“ das Basisgefährt komplett neu angeschafft, so dass für das Fahrzeug, das künftig im Raum Bad Wilsnack eingesetzt wird, etwa 250 000 Euro investiert werden mussten. Die Besatzung, Elisa Schlosser und Rüdiger Balzuweit, freut sich über das neue Gefährt.
Die beiden anderen Fahrzeuge waren komplette Neuanschaffungen und damit auch teurer – in der Regel muss für einen neuen Rettungstransportwagen rund 300 000 Euro bezahlt werden. Ein Kostenfaktor mit etwa 60 000 Euro ist auch ein neues elektrohydraulisches Tragesystem. Für die Mitarbeiter bedeutet es insbesondere beim Transport von schweren Personen eine deutliche Erleichterung. Das zweite Fahrzeug kommt in Neu Schrepkow zum Einsatz, die Besatzung besteht aus Matthias Paul und Ulrich Freund.
Der dritte Rettungstransportwagen ging nach Lenzen – sehr zur Freude der Fahrzeugbesatzung Tobias Thees und Stephan Christen. Auch für Meyenburg ist noch ein neuer Rettungstransportwagen bestellt, dieser wird aber erst im Oktober des kommenden Jahres geliefert. Die langen Zeiträume erklären sich dadurch, dass es nur sechs Hersteller für solche Fahrzeuge gibt und auch der Fahrzeugbau wie alle Branchen mit einem Mangel an Fachkräften zurechtkommen muss – dadurch wird mehr Zeit benötigt.
Alle fünf Jahre steht ein Austausch der Fahrzeuge an. Die alten Gefährte gehen dann in die Reservehaltung, während die bisherige Reserve verkauft wird. Insgesamt 25 Prozent der Fahrzeugflotte müssen als Polster und Ersatz für mögliche Großschadenslagen und Fahrzeugausfälle vorgehalten werden. Der Rettungsdienst Prignitz hält derzeit vier Fahrzeuge in Reserve. Sie ist in dieser Größenordnung wichtig, denn einen Nachteil haben die neuen Fahrzeuge: Weil in ihnen immer mehr Elektronik verbaut wird, sind sie auch störanfälliger. Der Nutzen der neuen Ausstattung wiegt dies aber mehr als auf.
Insgesamt umfasst der Fuhrpark drei Notarzt- plus ein Reservefahrzeug, einen Krankentransportwagen sowie 13 Rettungstransporter im Tagesdienst – nachts wird diese Zahl auf elf reduziert.Bei der Neuanschaffung sollen künftig die Belange der Mitarbeiter noch stärker einbezogen werden – schließlich sind sie es, die mit den Fahrzeugen arbeiten müssen. Deshalb werden sie ihre Erfahrungen in einer Arbeitsgemeinschaft Fahrzeugbeschaffung einbringen können, wie Maik Vogt erläutert. Er ist als operativer Leiter Rettungsdienst verantwortlich für die Ausschreibung der neuen Fahrzeuge. Wer sich über den Rettungsdienst Prignitz näher informieren will, kann dies am Samstag, 14. September 2024, von 10 bis 16 Uhr beim Blaulichttag der Polizeidirektion Nord und des Landkreises Prignitz tun. Auf den benachbarten Arealen der Polizeiinspektion Prignitz und des Landkreises Prignitz an der Berliner Straße 51 und 49 präsentiert sich dann die gesamte Blaulichtfamilie des Landkreises Prignitz. Dazu gibt es viele Vorführungen sowie einen Mix aus Unterhaltung und Information. WS