„Mit diesem Aufgabenpaket ausgestattet, begann ich im vergangenen Jahr meine Tätigkeit und stellte mir die Frage: „Wie kann man die Aufgaben des MSGIV effektiv umsetzen?“, so Lindemann. Sie schaute genauer hin, studierte die Richtlinie des Ministeriums. Lindemann machte bereits vorhandene Angebote ausfindig, konnte auf den Pflegestützpunkt mit seinen Beratungsangeboten hinweisen und pflegenden Angehörigen erste Kursangebote unterbreiten. Nicole Lindemann führte zahlreiche Gespräche.
„Schwer gestaltete sich immer wieder das Zusammenspiel der Pflegedienste bei gemeinsamen Veranstaltungen“, berichtet sie. Doch auch hier gelang ihr ein erster Schritt bei einer Filmveranstaltung im Dezember des vergangenen Jahres. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Kino am Vormittag“ trafen in der DRK-Begegnungsstätte rund 50 Senioren zusammen – vom DRK und von der AWO. Wichtig für die Angehörigen sind Informationsveranstaltungen und Kursangebote. Angehörige von Menschen mit Demenz konnte kürzlich eine Schulungsreihe angeboten werden.
Ein wichtiges Anliegen von Nicole Lindemann ist es, die Betroffenen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Dafür hat sie in den vergangenen Monaten verschiedene Angebote geschaffen und Veranstaltungen durchgeführt. Ihr ist gelungen, dafür Dozenten zu finden, die nach einer Krankheit wieder langsam zurück in den Alltag finden wollen. So gab es mit einer einstigen Stadtführerin bereits die ersten beiden Stadtspaziergänge und eine Seniorin gab auf einer Informationsveranstaltung ihr Wissen über Gewürz- und Heilkräuter weiter. Das Miteinander spiele für die Perleberger eine große Rolle, stellt die „Pflege vor Ort“- Koordinatorin immer wieder fest. So gehören einige von ihnen zum festen Kern des Seniorenstammtisches im „StadtLabor“, den es seit dem 22. November 2023 gibt.
Ein nächster Höhepunkt wird die Tanz-Veranstaltung „Tanz und Tee“ im Oktober sein. „Auch diese Generation hat den Anspruch, sich schick anzuziehen, auszugehen und zu tanzen“, so Nicole Lindemann. Mit der Tanzveranstaltungen würden exemplarisch alle Pflegemodelle nach der Pflegewissenschaftlerin Monika Krohwinkel erfüllt, erklärt die Koordinatorin: kommunizieren, sich bewegen, vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten, sich pflegen, essen und trinken, ausscheiden, sich kleiden, ruhen und schlafen, sich beschäftigen, sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten, für eine sichere Umgebung sorgen, soziale Bereiche des Lebens sichern sowie mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen.
„Die Ideen kommen von den Senioren“, freut sich Nicole Lindemann. So war ein ehemaliger Handwerker aus Kyritz bei ihr zu Gast. Aus den Gesprächen mit ihm ist die Idee zum Alt-Handwerker-Treffen entstanden, das im Oktober stattfindet. Auch konnte Lindemann einen 30-Stunden-Qualifizierungskurs für das Ehrenamt im Bereich alltagsunterstützender Angebote initiieren, der im Februar 2025 beginnt und bei dem sich Interessierte aus dem gesamten Landkreis anmelden können. „Die Nachfrage ist groß“, so Lindemann. Das Förderprogramm „Pakt für Pflege“ und somit auch die „Pflege vor Ort“ wurden inzwischen bis zum 30. Juni 2025 verlängert. Nicole Lindemann hat noch viele Ideen. dre