Perleberg. Seit dem 1. August 2023 ist Peter Steger Marktleiter im hagebaumarkt Perleberg. Damit trat er in die Fußstapfen von Christa Pankow. Rund 30 Jahre lang führte sie den Markt. Am 31. Juli 2023 verabschiedete sie sich in den Ruhestand. Peter Steger arbeitet inzwischen seit fast 30 Jahren bei hagebau. 1970 wurde er in Rendsburg (Schleswig-Holstein) geboren. Von 1986 bis 1989 lernte er Kaufmann im Einzelhandel in Büdelsdorf im Eisenwarenfachgeschäft „Heim und Hobby”. „Das war ein typisches Einzelhandelsgeschäft. Da sind die Verkäufer im Kittel rumgelaufen und die Schrauben wurden einzeln verkauft”, erinnert er sich. Von 1990 bis 1994 leistete er seinen Dienst bei der Bundeswehr. „1992 wurde ich nach Basepohl bei Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern kommandiert. 1993 lernte ich dort meine jetzige Frau kennen”, berichtet er. Nach der Beendigung seines Dienstes bei der Bundeswehr fing er im Jahr 1995 bei Stieper in Nortorf (Schleswig-Holstein) an zu arbeiten. „Bis 2015 habe ich dort gearbeitet, auch nachdem der Markt 2005 als hagebaumarkt Nortorf neu gebaut wurde.”

Seine Frau arbeitete als Lehrerin in Stavenhagen. So pendelte er einige Jahre lang zwischen Rendsburg und Stavenhagen. „Mit der Zeit wurde das Pendeln immer schwieriger und teurer. 2015 starben meine Eltern kurz hintereinander. Damit waren meine Wurzeln weg und ich zog nach Stavenhagen zu meiner Frau.”

2016 im Spätsommer rief sein ehemaliger Chef, Thomas Burfeind, an. „Treffen wir uns mal in Perleberg”, wurde vereinbart. Gesagt getan. „Es war ein scheiß grauer Tag. Draußen war es matschig und dunkel. Das Wetter war nicht gerade einladend”, beschreibt Peter Steger den Tag. Wie sich schließlich herausstellte, wollte sich sein ehemaliger Chef nicht nur mit ihm treffen, um eine Runde zu schnacken. Er bot ihm den Posten als Stellvertretender Marktleiter im hagebaumarkt Perleberg an. „Damit hatte ich nicht gerechnet. Nach zwei Tagen Bedenkzeit sagte ich zu. Am 1. Januar 2017 habe ich hier angefangen”, berichtet er.

Inzwischen wohnt er mit seiner Frau in Wittenberge. In Perleberg fanden sie zu seinem Bedauern keine passende Wohnung. Die Arbeit mit den Menschen und der Spaß am Verkaufen reizen ihn an dem Beruf, auch in konjunkturell schweren Zeiten wie jetzt, betonte er. Die Baubranche durchlebe gerade eine schwierige Phase, so Steger. „Damit sehen wir uns natürlich auch im Baumarkt konfrontiert.”

33 Leute gehören aktuell zu seinem Team. Fünf davon sind Azubis. Der derzeitige Mangel an Fachkräften und potenziellen Azubis ist auch im hagebaumarkt zu spüren. „Wir bilden jedes Jahr aus. Zwei bis drei Azubis wollen wir jährlich nehmen. Dieses Jahr haben wir nur eine Ausbildungsstelle besetzen können.” Um Auszubildende zu gewinnen, arbeite man unter anderem mit der Deutschen Angestellten-Akademie zusammen. Dort werden Jugendliche aufs Berufsleben vorbereitet. In Praktika können sie sich ausprobieren, ob ihnen die Arbeit liegt. „Manchmal vereinbaren Jugendliche einen Termin für einen Probetag und erscheinen nicht. Auf spätere Nachfrage hört man dann, dass sie einen anderen Job gefunden haben. Wenigstens hätten sie Bescheid sagen können”, ärgert er sich. „Wenn wir Leute fürs Lager suchen, bewerben sich Maler. Suchen wir Leute für die Gartenabteilung, bewirbt sich ein Staplerfahrer. Das ist komisch”, sinniert er.

Das Sortiment im hagebaumarkt hat sich im Laufe der vergangenen Jahre gewandelt. „Man kann auch mit Gartenschuhen, Gürteln und Blechschildern Umsatz machen”, stellte er fest. „Mit Carhartt haben wir einen Hersteller für Streetwear neu im Sortiment. Auch das Workwear-Sortiment werden wir erweitern. Und wir werden unseren Tierfutterbereich ausweiten. 2021 haben wir den Markt komplett umgebaut. Der Fachhandel ist damals rübergezogen auf die andere Seite des Parkplatzes, zusammen mit dem Fachhandel aus Karstädt. Dadurch haben wir Platz gewonnen.”

Seit 2019 habe sich das wirtschaftliche Verhalten der Leute geändert. Alle gucken mehr aufs Geld. „Natürlich kann man hier nicht mit dem Preisgefüge wie auf Sylt arbeiten. Wir verkaufen den Leuten, was hier gefragt wird.” In der Corona-Zeit beispielsweise seien es viele Freizeitartikel gewesen, weil die Leute nicht wegfahren konnten. Also haben sie es sich auf dem Balkon oder im Garten schön gemacht. Im Moment ist das Kaufverhalten durch die schlechte Wirtschaftslage eher zurückhaltend.

Peter Steger zur Seite steht Guido Teßmer als Stellvertretender Marktleiter. Der gebürtige Perleberger ging in Wittenberge zur Schule. 1997 bis 2000 absolvierte er eine Lehre als Koch im Haus der Arbeitssicherheit in Bad Wilsnack. Von 2000 bis 2007 schlug er eine Laufbahn als Unteroffizier bei der Bundeswehr in Havelberg ein. Während der Armeezeit lernte er seine spätere Frau kennen. Sie arbeitete in der Gastronomiebranche. „Wenn wir beide in der Gastronomie arbeiten, gestaltet sich das Familienleben durch die Arbeitszeiten ungünstig”, sagte er. Deshalb schulte Guido Teßmer von 2007 bis 2009 zum Einzelhandelskaufmann im hagebaumarkt Perleberg um. „Den Einzelhandel finde ich sehr interessant. Ich wollte aber in einem Baumarkt arbeiten und nicht in einem Lebensmittel- oder Supermarkt”, definiert er sein berufliches Ziel. Nach seiner Tätigkeit als Marktleiter in Werkers Welt Karstädt arbeitet er seit Dezember 2022 als Stellvertretender Marktleiter in Perleberg. Jens Wegner