Wittenberge. Im vergangenen Jahr führte die „Archäologie Manufaktur“ unter der Leitung der Prähistorikerin Ines Beilke-Voigt eine neunwöchige archäologische Untersuchung der Grundstücke in der Wittenberger Burgstraße 49 bis 52 durch. Dabei entdeckten sie und ihr Team faszinierende Spuren aus der Geschichte Wittenberges.

Unter anderem wurden die Überreste der Stadtbrände aus dem 18. und 19. Jahrhundert sowie die originalen Hausgrundrisse in der Altstadt freigelegt. Ines Beilke-Voigt wird bei einem Vortrag am Samstag, den 13. Oktober, um 15 Uhr im Torwächterhaus am Steintor die spannende Geschichte hinter diesen Funden erläutern und in den Kontext der Stadtgeschichte Wittenberges einordnen.

Die Ausgrabung ermöglichte Einblicke in die Wohn- und Arbeitsverhältnisse vergangener Jahrhunderte anhand von Funden und Befunden. Besonders bemerkenswert waren gut erhaltene Lederschuhe aus dem Mittelalter sowie ein Pilgerabzeichen, das Maria mit dem Jesuskind zeigt.

„Hier begegnete uns Stadtgeschichte auf engstem Raum“, freut sich Beilke-Voigt über die vielfältigen Forschungsergebnisse in der Altstadt. Der Vortrag findet im Rahmen des Museums-Themenjahres „Barfuß durch Wittenberge“ statt, das sich mit den Geschichten rund um die Straßen und Untergründe Wittenberges beschäftigt. Museumsleiter Marcel Steller betont das große Interesse der Bevölkerung an der Ausgrabung und lobt die Bedeutung für die Erforschung der Stadtgeschichte. Im kommenden Jahr wird das Stadtmuseum Wittenberge ein bebildertes Buch zum Thema veröffentlichen, das weitere Details der Grabung enthält. Der Eintritt zum Vortrag ist kostenpflichtig. dre