Beratung ist gefragt
Pflegestützpunkte helfen bei plötzlich nötiger Betreuung weiter

Prignitz. Betreuungs- und Pflegebedürftigkeit stellen sich in der Regel nicht plötzlich sondern nach und nach ein, und Betroffene können sich entsprechend darauf einstellen. Bei einem Schlaganfall, Unfall oder einer schweren Erkrankung können aber auch ganz schnell Klärungen entsprechender Fragen nötig werden. Wichtig ist in jedem Fall zunächst einmal Beratung, welche Optionen – also etwa ambulante Betreuung oder stationäre – möglich sind und welche Schritte aktuell eingeleitet werden sollten. Dazu raten etwa die Caritas und andere Organisationen. Anträge müssen gestellt, der Pflegegrad bestimmt werden, um finanzielle Unterstützung aus der Pflegeversicherung zu erhalten.

Eine der wichtigsten ersten Anlaufstellen sind die Pflegestützpunkte oder Beratungsstellen bei Wohlfahrtsverbänden. In Brandenburg sind Pflegestützpunkte in allen Landkreisen und kreisfreien Städten tätig. Getragen werden sie gemeinsam von Kranken- und Pflegeversicherungen sowie kommunalen Partnern. Die Beratung zu Pflegeleistungen durch die zertifizierten Mitarbeitenden ist kostenlos und individuell. Ziel der Arbeit ist zunächst einmal, jedem Menschen ein selbstbestimmtes Leben möglichst zuhause in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen. Beratung ist vor Ort in den Stützpunkten, in wechselnden öffentlichen Institutionen, zuhause, teils mobil, aber manchmal auch online in Form einer Videosprechstunde üblich.

Die Mitarbeitenden sollen zusammen mit den zu Unterstützenden den Hilfsbedarf eruieren und bei der Auswahl und Inanspruchnahme kassenseitiger, landesrechtlicher und sonstigen Hilfsangebote vermitteln. Beratungsinhalte können Pflegeanträge, mögliche Schwerbehinderung, offerierte Unterstützungs- sowie Pflegehilfsmittel, Finanzierungsmöglichkeiten, wohnumfeldverbessernde Maßnahmen oder Entlastungen bereits pflegender Angehöriger sein. Für juristische Fragen steht den Stützpunkten die Hilfe der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen zur Verfügung. Die Mitarbeitenden verfügen auch insgesamt über ein umfangreiches Netzwerk, das einbezogen werden kann. gd

Weitere Informationen unter: caritas.de oder pflegestuetzpunkte-brandenburg.de

Druckansicht