Der Roman „Unser Deutschlandmärchen“ ist eine Familiengeschichte in vielen Stimmen. Frauen mehrerer Generationen und der in Almanya geborene Sohn sprechen in poetischen, oft mythischen, kräftigen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten, Chören. Dinçer Güçyeter erzählt vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.
Die Handlung, die sich vom Anfang des letzten Jahrhunderts bis beinahe in die Jetztzeit erstreckt, lässt nichts aus: kein Missverständnis, keine Hoffnung, keinen Konflikt. Und dann ist da noch die Erwartung der Mutter an den heranwachsenden Sohn, der ihr als starker Mann zur Seite stehen soll, der selbst jedoch eine gänzlich andere Vorstellung von einem erfüllten Leben hat. Der Autor Dinçer Güçyeter ist Lyriker, Werkzeugmacher und Gabelstaplerfahrer. Zur Welt gekommen als Kind türkischer Eltern am Niederrhein schrieb Güçyeter sein erstes Gedicht mit acht Jahren.
Carolin Haupt, geboren in Rathenow, ist seit 2019 Ensemblemitglied an der Schaubühne Berlin. Sie ist Sprecherin für Arte, diverse Hörbuchverlage und Rundfunkanstalten. Linda Pöppel ist jahrelanges Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin und arbeitet zudem für Film und Fernsehen. dre