Bis zum Krieg produzierte die amerikanische Firma Singer seit 1903 in ihrem europaweit größten Werk Nähmaschinen, die bis heute weltweit genutzt werden. In der DDR übernahm Veritas die Produktion und stellte noch im letzten Produktionsjahr 1991 rund 400 000 Nähmaschinen her. Aufgrund der Witterung ist der Uhrenturm nur während der Sommersaison von Ostern bis Oktober geöffnet. Um den Zugang zu den Ausstellungen ganzjährig zu ermöglichen, wurde ein 360°-Rundgang entwickelt.
„Es wäre schade, die schönen Ausstellungen nur im Sommer zu zeigen. Sie sind schließlich ein wichtiger Bestandteil der Wittenberger Geschichte“, sagt Museumsleiter Marcel Steller. „Da es im Uhrenturm keinen Fahrstuhl gibt, haben wir mit diesem digitalen Angebot auch eine barrierefreie Alternative geschaffen, um alle sechs Stockwerke zu erkunden.“ Nach dem Aufrufen der Website werden die Besucher über intuitive Markierungen im Bild individuell durch die verschiedenen Stockwerke geleitet. Der Rundgang ermöglicht es Besuchern, jederzeit und von überall aus auf Entdeckungsreise zu gehen.
Die hochauflösenden Aufnahmen geben Nutzern die Möglichkeit, alle Ausstellungstexte klar zu lesen und sich intuitiv durch die verschiedenen Stockwerke zu bewegen. Mit einfachen Mausbewegungen können sie die Räume erkunden und Exponate sowie Texte heranzoomen. Das digitale Angebot ist das Ergebnis eines gemeinsamen Projekts mit der Kulturabteilung des IT-Dienstleisters Dataport Aör, die im Uhrenturm einen besonderen Anwendungsfall für diese Technologie sahen.
Auch das Modemuseum in Meyenburg, ein Kooperationspartner des Stadtmuseums, profitiert von diesem Engagement und zeigt sein Ausstellungshaus ebenfalls mit einem 360°-Rundgang. Besucher können sich den Rundgang ab sofort auf der Internetseite der Stadt Wittenberge im Bereich Tourismus/ Sehenswürdigkeiten ansehen. „Wir sind überzeugt, dass an digitaler Sichtbarkeit von Kulturerbe in der Zukunft kein Weg vorbeiführt und Lust auf mehr macht“, sagt Steller. Den Blick über die Elbtalaue vom obersten Stockwerk des Uhrenturms könne man schließlich nur vor Ort genießen. dreDirekt zum digitalen Rundgang geht es auf der Webseite: my.matterport.com/show/?m=PtEu2qN3o6d