Gerade im Herbst sind Dahlien ein Blühwunder und können noch einmal die ganze Aufmerksamkeit im Garten auf sich ziehen. Während andere Stauden bereits schlapp gemacht haben, sind sie teilweise noch bis in den November hinein in voller Blüte. Allerdings nur bis zum ersten richtigen Nachtfrost, der in den meisten Teilen Brandenburgs inzwischen über das Land gegangen ist und für eine traurige Verwandlung gesorgt hat: Seither sind im Dahlienbeet nur noch braune Stängel und schlaffe, farblose Blütenblätter zu sehen.
Das bedeutet, dass es nun Zeit ist, die Dahlienknollen einzuwintern, denn wirklich tiefe Minusgrade würden sie nicht überstehen. Das ist keine ganz einfache Aufgabe. Die Knollen der ursprünglich aus Mexiko stammenden Pflanze aus der Familie der Korbblütler sind ein wenig anspruchsvoll. Sie mögen es trocken und kühl, aber nicht zu kalt.
Wer mehrere Dahliensorten besitzt, beschriftet die einzelnen Pflanzen knapp über dem Boden. Dann werden die Stängel eine Handbreit darüber abgeschnitten. Um die Knollen aus der Erde zu holen, sollte diese möglichst trocken sein, dann löst sie sich leichter. Am besten verwenden wir eine Grabgabel und setzen sie vorsichtig mit etwas Abstand zur Pflanze an. Wir heben die Knollen an den abgestorbenen Stängeln an und schütteln die Erde ab.
Vor dem Umzug in das Winterquartier steht eine gründliche Kontrolle. Knollen, die Krankheitsanzeichen zeigen, werden aussortiert, bei Beschädigungen werden die schadhaften Stellen mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Für die Überwinterung am besten geeignet ist ein Keller mit Temperaturen um fünf Grad Celsius, eventuell auch eine Garage oder ein Schuppen. Die Knollen werden in eine mit Zeitungspapier ausgelegte Kiste gepackt. Bei einem sehr trockenen Raumklima werden sie in leicht feuchten Sand gelagert. Während der Wintermonate muss dann der Sand gegebenenfalls auch zwischendurch immer wieder leicht angefeuchtet werden. Das muss aber sehr sparsam geschehen, damit die Knollen nicht faulen.
Im Frühjahr schließlich gilt es, die ein wenig schrumpelig gewordenen Knollen zum passenden Zeitpunkt aus ihrem Winterschlaf zu wecken. In der Regel gegen Ende April können sie direkt an eine sonnige Stelle ins Freiland gesetzt werden, wobei die Stielreste vom Vorjahr nach oben zeigen sollten.
Noch besser ist es, die Pflanzen in der Wohnung in einem Topf vorzutreiben, dann haben sie einen Entwicklungsvorsprung und blühen früher. Außerdem wird der zarte Austrieb nicht so leicht eine Beute für gefräßige Schnecken, wenn er sich im geschützten Quartier entwickeln kann. Die Knollen erhalten beim Vorziehen mehr Wasser als bei der Überwinterung, vor allem nach dem Austrieb. Ausgepflanzt wird nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist.
Immer wieder passiert es, dass auch bei einwandfrei aussehenden Knollen im nächsten Jahr kein Austrieb erscheint. Das kann insbesondere dann geschehen, wenn kein gut temperierter Keller zur Verfügung steht und das Ersatzquartier zu warm, zu kalt, zu trocken oder zu feucht ist. Davon sollte man sich jedoch nicht entmutigen lassen und es erneut mit der Dahlie versuchen. Schließlich gehört sie zu den prächtigsten unter den Blumen. net