„Wir sind vor allem auf Radtouristen eingestellt“, sagt Betreiberin Ines Jantzen. Kein Wunder: Liegt der Storchenhof doch direkt am Elberadweg zwischen Havelberg und Wittenberge. Vor allem in den Sommermonaten locken die zahlreichen Storchenhorste, die man auf Rühstädter Dächern findet, viele Besucher an. Auch bei Regen ist ein Besuch in dem Café unproblematisch: Tische und Stühle draußen sind überdacht.
Die Saison ist vor einigen Wochen zu Ende gegangen. Mittlerweile hat der Storchenhof von „O bis O“ geöffnet, von Ostern bis Oktober. Ines Jantzen und ihr Lebenspartner Uwe Tilse betreiben den Gasthof weitestgehend zu zweit. Corona hat, wie für so viele Betriebe, auch für sie eine Zäsur bedeutet. Den Fachkräftemangel im Gastgewerbe hat diese Zeit verstärkt, weil sich viele Beschäftigte umorientiert und andere Jobs gesucht haben. Trotzdem haben Ines Jantzen und Uwe Tilse immer weitergemacht. Unterstützung bekommen sie in der Saison von ihrer Tochter und dem Schwiegersohn, die vor allem beim Backen helfen.
In diesem Jahr wird der Rühstädter Betrieb 30 Jahre alt. Grund genug für das Paar, ein wenig in die Geschichte des Unternehmens zurückzuschauen. Seit 32 Jahren ist Ines Jantzen selbstständig. Am 2. Februar 1992 eröffnete sie an der Stelle des heutigen Cafés einen Minimarkt. Zuvor stand dort eine Scheune. Weitere Schritte folgten: Aus einem Imbiss mit kleiner Küche machte die Familie eine Speisegaststätte, die im November 1994 eröffnete. Zwischen 2006 und 2008 kamen Buschbackofen und Pension. Während Corona stellten Ines Jantzen und Uwe Tilse alles auf den Cafébetrieb um – die Pension betreiben sie bis heute. Drei Doppelzimmer und einer Ferienwohnung stehen für Gäste bereit.
In der Saison ist das Café donnerstags bis sonntags sowie feiertags jeweils von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Ines Jantzen (63) und ihr 67-jähriger Lebensgefährte haben Spaß daran, Menschen zu bewirten. „Wir möchten uns für die letzten drei Jahrzehnte bedanken – bei unseren Stammkunden, bei allen Geschäftspartnern, unserer Familie und allen, die uns in den Jahren die Treue gehalten haben“, sagt Uwe Tilse. Stephanie Drees