Kultur macht gute Nachbarschaft Das Projekt „Dorf macht Oper“ wurde mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis ausgezeichnet
Klein Leppin. Große Freude in Klein Leppin: Das Projekt „Dorf macht Oper“ des Festland e.V. wurde mit dem Nachbarschaftspreis 2024 in der Kategorie Kultur und Sport ausgezeichnet. Für die Stärkung der lokalen Gemeinschaft ist die nachbarschaftlich organisierte Veranstaltung bei einer Feier in Berlin prämiert worden. An der Verleihung nahm auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) teil. Die „Nebenan.de Stiftung“ vergibt die Auszeichnung seit 2007. Der Preis ist mit insgesamt knapp 60 000 Euro dotiert. Die ersten fünf Preisträger erhalten je 5000 Euro. Die Gala im Kulturquartier Silent Green in Berlin-Wedding versammelte rund 350 engagierte Nachbarn, Unterstützer und Gäste aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Bei dem Projekt „Dorf macht Oper“ in dem 70-Einwohner-Dorf Klein Leppin wird jährlich ein alter Schweinestall zur Opernbühne umgebaut, wobei Profis und Laien gemeinsam Kostüme gestalten, im Chor singen und Besucher betreuen. Unterstützt von 35 professionellen Musikern und Honorarkräften schaffen die rund 100 Ehrenamtlichen ein Event, das jährlich etwa 1000 Besucher anzieht und das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Die Prignitzer gestalten nicht nur die Bühne, sondern singen im Chor, bauen Kulissen, nähen Kostüme und betreuen das Operncafé.Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Verkündung der fünf Siegerprojekte in den Themenkategorien Generationen, Kultur und Sport, Nachhaltigkeit, Öffentlicher Raum und Vielfalt. Ausgewählt von einer unabhängigen Themenjury setzten sich die Themensiegerprojekte gegen rund 950 Bewerbungen durch. Die „Nebenan.de Stiftung“ ermutigt Nachbaren in ganz Deutschland, sich füreinander einzusetzen und das gesellschaftliche Miteinander lokal zu gestalten.Bundesfamilienministerin Lisa Paus betonte in ihrer Begrüßungsrede bei der Preisverleihung die Bedeutung von guter Nachbarschaft: „Nachbarinnen und Nachbarn können echte Goldstücke sein. Sie bringen uns im Alltag zusammen, sie helfen, sie zeigen uns, dass wir nicht allein sind. Für unser gesellschaftliches Miteinander und um Einsamkeit vorzubeugen oder zu lindern, spielen sie eine Schlüsselrolle.“
Zu den weiteren Preisträgern zählen ein Nachhaltigkeitsprojekt aus dem hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg, ein Dorfladen aus dem Kreis Kleve in NRW und ein Stadtteilprojekt für den Austausch zwischen Generationen und Kulturen im sächsischen Pirna. Ebenfalls Preisträger ist ein Konzept zur Begegnung verschiedener Generationen in einem Seniorenheim in Neuss in NRW. Der Deutsche Nachbarschaftspreis der „Nebenan.de Stiftung“ ist der renommierteste und am höchsten dotierte Preis für nachbarschaftliches Engagement in Deutschland. Hauptförderer des Auszeichnungswettbewerbs ist die Deutsche Postcode Lotterie. Unterstützt wird der Preis außerdem durch weitere Förderer – den Deutschen Städtetag, die Diakonie Deutschland, Edeka und die Wall GmbH.
2025 startet in Klein Leppin das Themenjahr „Weil ich ein Mädchen bin“, das sich mit der anhaltenden geschlechtsspezifischen Benachteiligung von Frauen auseinandersetzt und so einen Diskurs über Geschlechtergerechtigkeit im ländlichen Raum anstoßen soll. dre