Von Anfang an ist Christian Winkelmann dabei. Erst als Monteur, dann als Meister, als Produktionsleiter, Prokurist und seit 2005 als Geschäftsführer. „Seit 1991 arbeite ich bei Paul Schacht, dem Gründer der Schacht GmbH. Am 1. Januar 2005 kaufte ich das Unternehmen von Paul Schacht, der sich in den Ruhestand verabschiedete”, berichtet Christian Winkelmann. Die Firma transformare gründete er 2012 für die Herstellung von Niederspannungsanlagen. Seit 2020 stehen beide Firmen unter der Marke transformare. Unter dem Firmennamen Schacht werden Trafostationen für den Mittelspannungs-Bereichen gebaut. Die Trafostationen gehen in den Norden Deutschlands. Niederspannungsanlagen werden deutschlandweit geliefert.
Die Schacht GmbH befand sich zunächst am Standort in Motrich (Gemeinde Cumlosen). 2011 wurde in Wittenberge eine neue Halle samt Verwaltungsgebäude im Gewerbegebiet Nord gebaut. Weil sich die Arbeitsbereiche beider Unternehmen sehr ähneln, wurde die Schacht GmbH im Juli 2024 mit der transformare GmbH verschmolzen. „Wir firmieren seitdem nur noch unter dem Namen transformare”, so Winkelmann.
„Nun wollen wir wieder bauen, investieren”, verkündete er. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Die Planierraupen sollen noch in diesem Jahr kommen. Geplant ist der Bau einer Halle mit einer Fläche von 1600 Quadratmetern inklusive eines Verwaltungsgebäudes. „Das nennen wir dann unser Werk II”, beschreibt der Geschäftsführer das Bauvorhaben. „Wir wollen unsere Kapazitäten erhöhen und auch größere Stationen bauen können. Die Trafostationen werden immer größer und schwerer. Unsere Halle auf dem alten Gelände ist dafür zu klein. Darin wird dann die Produktion von Niederspannungsanlagen erweitert.”
7,9 Millionen Euro sollen in den Neubau fließen. 25 Prozent davon kommen aus der GRW-Förderung Brandenburg. Mit GRW-Mitteln werden Investitionen in die kommunale wirtschaftsnahe Infrastruktur zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen gefördert. „Auch die Stadt Wittenberge unterstützt uns mit voller Kraft”, lobt er die Kommune.20 bis 30 neue Arbeitsplätze sollen zu den rund 90 bestehenden dazukommen. „Wir haben eine bunte Mischung von Leuten aus aller Herren Länder. Menschen aus den sieben Nationen Mazedonien, China, Syrien, Usbekistan, Iran, Griechenland und natürlich Deutschland arbeiten hier. Es sind hoch ausgebildete Leute dabei, auch Ingenieure. Sie arbeiten in allen Bereichen. Die brauchen wir auch, gerade heute, wo Leute knapp sind.” Acht Azubis werden derzeit bei transformare zu Mechatronikern ausgebildet. „Auch in Zukunft wollen wir jedes Jahr zwei bis drei Lehrlinge nehmen. Wir freuen uns über jede Bewerbung.” Das Arbeitsbild habe sich im Laufe der Jahre verändert. Neben Arbeiten mit dem Schraubenschlüssel komme immer mehr der Laptop zum Einsatz. „Wir prüfen die Stationen soweit, dass sie anschlussfertig vor Ort aufgestellt werden können.”
„Elektrischer Strom wird die wichtigste Energieform bleiben. Damit sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt. Das Energieverhalten im Stromnetz soll erforscht werden. Es geht darum, zu wissen, was los ist in den Netzen. Es geht auch um Transparenz. Der sinnlose Ausbau der Netze soll verhindert werden. Es soll genau passen. Schwankende Energieflüsse müssen beherrscht werden. Wir sind technisch dazu in der Lage das anzupassen. Energie zwischenzuspeichern ist auch ein Thema”, sieht er als Aufgabe.
Seit Januar 2024 arbeitet der Elektroingenieur Frithjof Winkelmann mit im Unternehmen des Vaters, seit August 2024 als zweiter Geschäftsführer. „Gut, dass ich Verstärkung habe. Damit ist auch die Nachfolge des Familien-Unternehmens gesichert”, freut er sich. Jens WegnerWeitere Informationen unter: Transformare GmbH,