Über ein Praktikum fand die 21-Jährige den Weg in ihren Handwerksberuf. „Wir waren uns schnell einig“, erinnert sich Graff an die damalige Praktikantin. „Wir mochten ihre aufgeweckte Art und das Interesse, und sie war ebenfalls überzeugt vom schönsten Handwerk, das es gibt“, sagt er und zielt dabei auf die abwechslungsreichen Aufgaben und die kreativen Aspekte im Malerberuf ab. Übrigens ist Janine die erste Frau, die er in diesem Betrieb ausbildet. In der Criton GmbH, die ein Tochterunternehmen der KMG Kliniken aus Bad Wilsnack ist, werden auch Maurer- und Betonbauer, Bodenleger oder Fliesen-, Platten- und Mosaikleger ausgebildet. Elf junge Menschen lernten hier bereits einen Handwerksberuf.
Aktuell ist Janine eine von insgesamt drei Azubis. Eine große Palette der Bau- und Ausbaugewerke gehöre zum Angebot des Handwerksbetriebs. Derzeit arbeiten 39 Handwerker sowie sechs Angestellte in der Criton. Die Aufträge kommen zu etwa 20 Prozent aus dem Klinikbereich oder dazugehörigen Senioreneinrichtungen. Die übrigen 80 Prozent –und damit den Löwenanteil – bilden Aufträge aus der Region. Dann ist Janine meistens mit zwei Gesellen unterwegs zu den Baustellen. „Dort lernt sie die gesamte Bandbreite unseres schönen Handwerks kennen“, sagt Marko Graff.
Den theoretischen Teil der Ausbildung absolviert Janine am Oberstufenzentrum in Teltow. Dort sind die Leistungen der jungen Malerauszubildenden „vollkommen in Ordnung“. Reibungslos funktioniere auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU), die Janine auf dem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) in Götz regelmäßig besucht. Dorthin reist sie meist mit einem ihr zur Verfügung gestellten Firmenwagen an. Diese besondere Anerkennung habe Janine schon während ihrer Lehre erhalten, berichtet der Ausbilder. „Das macht vieles einfacher für sie und ist auch eine Auszeichnung für ihre Leistungen. Aber selbstverständlich ist das hier nicht.“ Wenngleich besondere Leistungen im Betrieb beispielsweise auch mal mit einem Tankgutschein belohnt werden.
Auch das Azubi-Ticket und die hochwertige Berufskleidung stellt der Betrieb seinen Auszubildenden zur Verfügung. Janine ist in ihrer Freizeit ebenfalls viel unterwegs. Auf Musikfestivals verbringt sie ihre Wochenenden. Auch in der Freiwilligen Feuerwehr ist die junge Frau aktiv. Hier wird sie, wenn sie dringend gebraucht wird, vom Betrieb freigestellt. Wenn Janine im kommenden Sommer ihre Lehre erfolgreich beendet, will man alles daransetzen, sie im Betrieb zu halten. „Wir können uns vorstellen, sie zur Vorarbeiterin zu qualifizieren, und auch den Meisterbrief sehe ich für sie als Perspektive für die Zukunft“, freut sich der Ausbilder. dre